Tierisch fotogen Andrius Burba aus Litauen

Mo, 17.06.  |  4:15-5:30  |  ARTE
Untertitel/VT Stereo  Kultur, 2023
Der Litauer Andrius Burba ist nicht nur vernarrt in Katzen, er hat auch ein Faible für ungewöhnliche Perspektiven. Seine Fotoserie „Underlook“, also „von unten“, machte ihn über Nacht bekannt. Inzwischen arbeitet der experimentierfreudige Fotograf, der auch schon Pferde und Kühe über seiner Linse hatte, an einem mobilen Fotostudio, um seinen großen Traum zu verwirklichen: irgendwann die ganze Welt von unten zu fotografieren. Seine Fotos - unverwechselbar, eigensinnig, humorvoll, visionär - machen Lust auf mehr.

Wie lässt sich ein Tier nicht nur als schönes Motiv darstellen, sondern wann wird aus einfacher Tierfotografie eigentlich Kunst? Welche Dimensionen loten Fotografinnen und Fotografen aus, wenn sie mehr als nur das Tier mit der Kamera einfangen? Was wollen sie uns vermitteln und wie schwer ist es, mit Tieren zu arbeiten, wenn man einem bestimmten inhaltlichen Konzept folgen will? Die Serie „Tierisch fotogen“ stellt fünf Fotografinnen und Fotografen vor, die mit Tieren in einem besonderen, manchmal ungewöhnlichen künstlerischen Kontext arbeiten und dadurch eine weitgehend unentdeckte Dimension im Verhältnis Tier und Fotografie zeigen - fünf Positionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Es geht um skurrile Perspektiven auf und sogar unter unsere geliebten Vierbeiner. Es geht um vermeintliche Gegensätze, die ästhetische Verschmelzung von Tieren und ihrer Umgebung in einem unnatürlichen Raum wie dem Zoo. Was passiert, wenn man exotische Tierrassen, wie etwa die Werwolfkatze, in einem Studio so exponiert, dass aus dem Wesen einer Katze plötzlich eine ganz eigene, neue, hyperästhetische Erscheinung entsteht? Wer hätte gedacht, dass Kühe so gezeigt werden können, dass man auf einmal merkt: Dieses Nutztier hat eine wunderschöne Aura, besonders in Schwarz-Weiß. Und nicht zuletzt einäugige Ponys und ein wild gewordenes Hausschwein - Tiere, die niemand will. Eine farbenfrohe Bühne gibt den Bewohnern eines Gnadenhofes ihre Würde zurück, zeigt tierische Persönlichkeiten von ungeahnter Leuchtkraft.
Die Serie zeigt künstlerische Werke fernab der klassischen Tierfotografie. Bilder, die überraschen, berühren, nachdenklich machen, aber auch amüsieren und als ästhetisches Moment sein Publikum einfangen. Keine Frage: Es gibt viel zu entdecken aus einer Welt, die wir zu kennen glaubten.

Regie: Lena Scheidgen

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