3 1/2 Stunden Fernsehfilm Deutschland 2021

So, 06.10.  |  14:00-15:40  |  one
Untertitel/VT Hörfilm/AD Zweikanalton  2021

DDR-Drama "3 1/2 Stunden" von Regisseur Ed Herzog zum Programmschwerpunkt "60 Jahre Mauerbau". „3 ½ Stunden“ schildert die Dramatik des 13. August 1961 aus ungewöhnlicher Perspektive.

Die Reisenden des Interzonenzuges von München nach Ost-Berlin erfahren 3 ½ Stunden vor Grenzübertritt, dass in Berlin die Mauer gebaut wird. In dieser kurzen Zeit bis zur ostdeutschen Grenze müssen sie eine existenzielle Entscheidung treffen: Aussteigen oder Weiterfahren. Nur noch wenige Stopps bis zur Grenze, die Zeit läuft unaufhaltsam, Geheimnisse, Ängste, Sehnsüchte und Abgründe kommen ans Licht – und die gesamte politische Befindlichkeit eines zerrissenen Landes spitzt sich in einem menschlichen Mikrokosmos auf Schienen zu.

Regisseur Ed Herzog inszeniert den Film nach einem Drehbuch von Robert Krause und Beate Fraunholz. Für die Kamera zeichnet Ngo The Chau verantwortlich. Zum großen Darstellerensemble gehören unter anderem Susanne Bormann, Jan Krauter, Jördis Triebel, Martin Feifel, Katrin Filzen, Peter Schneider, Jeff Wilbusch, die Sängerin und Schauspielerin Alina-Bianca „Alli“ Neumann sowie Uwe Kockisch und Steffi Kühnert.

Über „3 ½ Stunden“

13. August 1961: Die Reisenden des Interzonenzugs von München nach Ost-Berlin ahnen zu Beginn ihrer Fahrt noch nicht, dass dieser Tag ihr Leben komplett verändern wird. Je mehr sich der Zug der innerdeutschen Grenze nähert, desto stärker wird eine unglaubliche Meldung zur Gewissheit: Heute setzt die DDR-Regierung ihren lange geleugneten Plan um, baut in Berlin eine Mauer und macht die Grenze zur Bundesrepublik dicht. Die Reisenden aus der DDR müssen innerhalb kürzester Zeit – nämlich in 3 1/2 Stunden, die der Zug noch bis an die Grenze braucht – die Entscheidung für ihr weiteres Leben treffen. Werden die überzeugte Kommunistin Marlis (Susanne Bormann) und ihr vom sozialistischen Regime enttäuschter Mann Gerd (Jan Krauter) sich trennen und ihre Kinder auseinanderreißen? Werden die am Anfang ihrer Karriere stehende Sängerin Carla (Alina-Bianca Neumann) und ihre Band den beginnenden Erfolg im Osten gegen die fragile Mischung aus Freiheit und Ungewissheit im Westen tauschen? Gibt das ältere Ehepaar Melchior (Birgit Berthold und Harry Täschner) die Hoffnung und die Chance auf, den in Garmisch lebenden Sohn wiederzusehen? Wird Edith Salzmann (Luisa-Céline Gaffron), eine der ersten Lokführerinnen der DDR, den Zug über die Grenze zu seinem Zielbahnhof fahren?

Ed Herzog (Regisseur), die Darsteller*innen Jördis Triebel, Hannah Schiller und Martin Feifel sowie Ngo The Chau (Bildgestaltung). Bild: Sender / ARD Degeto / Bernd Schuller
Ed Herzog (Regisseur), die Darsteller*innen Jördis Triebel, Hannah Schiller und Martin Feifel sowie Ngo The Chau (Bildgestaltung). Bild: Sender / ARD Degeto / Bernd Schuller
Weiterfahren oder aussteigen: Vor dieser schicksalhaften Entscheidung stehen Zugreisende nach Ost-Berlin am Tag des Mauerbaus, dem 13. August 1961. Der Eventfilm „3 1/2 Stunden“ verdichtet die Zerrissenheit des geteilten Landes in einer dramatischen Fahrt. Unter der Regie von Ed Herzog legt das exzellente Darstellerensemble - zu dem die Sängerin und Schauspielerin Alli Neumann gehört - die Träume, Geheimnisse und Konflikte der Protagonisten offen, die nun in das Brennglas politischer Ereignisse geraten. Erst 28 Jahren später, am 9. November 1989, sollte sich der Eiserne Vorhang mit dem Fall der Berliner Mauer wieder öffnen.

München am 13. August 1961. Der Interzonenzug D-151 mit DDR-Bürgern als Reisegästen macht sich auf den Weg nach Ost-Berlin. Unterwegs spricht sich die Nachricht von einem Mauerbau wie ein Lauffeuer herum. Die überzeugte Kommunistin Marlies (Susanne Bormann), Tochter eines hohen NVA-Offiziers (Uwe Kockisch), erkennt sofort, welche Auswirkungen dadurch auf ihre Ehe und die beiden Kinder (Kolja Rashed, Klara Metten) drohen. Ihr Ehemann Gerd (Jan Krauter), ein regimekritischer Ingenieur, drängt auf das Bleiben in der BRD. Mit jedem Halt rückt die Entscheidung näher, ob die Familie zerbricht – oder zu welchem Preis sie zusammenbleiben kann.

Auch die Band von Sängerin Carla (Alli Neumann), die von einem finanziell ernüchternden Gastspiel in den Osten zurückfährt, steht vor einer Zerreißprobe. Sie und zwei Musiker entscheiden sich für einen Neuanfang im Westen, trotz der Ungewissheit. Carlas große Liebe, der Bassist Sasha Goldberg (Jeff Wilbusch), möchte jedoch nicht aussteigen - und das, obwohl er um das düstere Geheimnis weiß, das die Bandleaderin hinter sich lassen will.

Unterdessen bereitet sich auf der Ostseite die junge Lokführerin Edith Salzmann (Luisa-Céline Gaffron) darauf vor, wie gewohnt den Zug am letzten bundesrepublikanischen Halt zu übernehmen. Für sie ist es ein besonderer Arbeitstag, denn ein DEFA-Filmreporter (Vincent Redetzki) soll über Edith als eine der ersten Frauen in diesem Beruf berichten. Doch auch bei ihr kommen nun Gedanken an eine Flucht in die Freiheit auf.

Darsteller:
Susanne Bormann (Marlis Kügler)
Uwe Kockisch (Paul Fuchs)
Alli Neumann (Carla Engel)
Moritz Katzmair (Andi Erler)
Vincent Redetzki (Kurt Blochwitz)
Steffi Kühnert (VP Ulrike)
Luisa-Céline Gaffron (Edith Salzmann)
Jördis Triebel (Christa Hartmann)
Karl Schaper (Siggi Tremper)
Kolja Rashed (Willi Kügler)
Klara Metten (Elke Kügler)
Zacharias Bullien (Hans Born)
Johannes Meister (Peter Laschke)
Harry Täschner (Ernst Melchior)
Jeff Wilbusch (Sasha Goldberg)
Jan Krauter (Gerd Kügler)
Peter Schneider (Rudolf Hoffmann)
Birgit Berthold (Anna Melchior)
Katrin Filzen (Ingrid Born)
Martin Feifel (Arthur Koch)
Eva Weißenborn (Frau Renner)
Hannah Schiller (Sabine Schulz)
Regie: Ed Herzog
Drehbuch:
Markus Fraunholz
Robert Krause
Kamera: Ngo the Chau
Musikalische Leitung: Stefan Will

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