Länder - Menschen - Abenteuer Aserbaidschan - Im Land des schwarzen Goldes

So, 22.09.  |  9:45-10:30  |  ARD-alpha
Untertitel/VT Stereo  Kultur
Die ehemalige Sowjetrepublik Aserbaidschan sucht nach neuer Identität. Eine Region, die ihren Reichtum aus Erdöl schöpft. Es gibt so viel "Schwarzes Gold", dass sogar darin gebadet wird.
Das Filmteam besucht ein Öl-Sanatorium, guckt hinter die Kulissen einer Seidenfabrik, trifft Glas-Meister, die noch die Kunst der "Shebeke-Fenster" beherrschen, und blickt den Frauen einer Straßenbäckerei über die Schulter. Außerdem begleitet der Film ein junges Paar bei seiner Hochzeit, denn nirgendwo in Vorderasien wird wohl so pompös geheiratet wie hier.

Aserbaidschan liegt in einer Region, deren Schönheit schon von Marco Polo gepriesen wurde: von den spektakulären Bergen des Kaukasusgebirges über die weiten Steppen der transkaukasischen Ebene bis zu den Stränden des Kaspischen Meeres. Genauso bemerkenswert: der Reichtum unter der Erdoberfläche. Das sogenannte schwarze Gold sorgt seit der Antike für Reichtum.

Gulnura Bagirova und Babek Suleymanov wollen heiraten, typisch aserbaidschanisch mit ganz großem Brimborium. Das Wichtigste an diesem Tag: Fotos und Videos. Dafür wurde ein halbes Dutzend Profis gebucht. Das Paar lässt sich diesen Tag im "engsten Familienkreis" rund 15.000 Euro kosten.

Direkt an der Hauptstraße nach Baku liegt die Tandirofen-Bäckerei von Leyla Subhajeva. Das Besondere: Die 52-Jährige beschäftigt nur Frauen. Kein Problem in Aserbaidschan: Laut Gesetz sind Frauen den Männern gleichgestellt.
Khan Muhammed Hassans um 1797 erbaute Sommerresidenz in Sheki ist UNESCO-Weltkulturerbe, vor allem wegen ihrer Fenster, Shebeke genannt. Kunstwerke aus edlen Hölzern und kleinen bunten Muranoglasscheiben. Gleich neben dem Palast liegt die Glaswerkstatt von Familie Rasulov. Bei den Palastsanierungsarbeiten haben Vater und Sohn mehrere Jahre mitgearbeitet.

Die Seidenfabrik von Sheki wurde 1931 gegründet, damals war sie die größte in der gesamten Sowjetunion. Natella Movsumova hat 1985 in der Fabrik angefangen und die Privatisierung miterlebt. Heute ist sie verantwortlich für das Qualitätsmanagement und auch für die berühmten Seidentücher.

Das Öl-Sanatorium Sefa in Naftalan ist das ganze Jahr über ausgebucht. Für Selbstzahler. Krankenkassen übernehmen den Kuraufenthalt nicht. Jaxya Quliyev nimmt sein erstes Bad im Rohöl. Er hat schlimme Bandscheibenprobleme, seit er zu DDR-Zeiten in Gotha als Kanonier der Roten Armee stationiert war.

Aserbaidschan, ein Land, das noch vom sowjetischen Erbe geprägt ist, sich jetzt aber auf der Suche nach einer neuen Identität zwischen Tradition und Moderne befindet.

Regie: Till Lehmann
Sprecher: Constantin von Westphalen
Autor: Till Lehmann
Kamera: Ralf Biehler
Cutting: Robert Handrick

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