Re: Unsere Trinkhalle darf nicht sterben Deutschland 2024

Mi, 23.10.  |  19:40-20:15  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Information, 2024
Die Trinkhallen im Ruhrgebiet – seit 2020 immaterielles Kulturerbe – kämpfen ums Überleben. Von ehemals über 20.000 Buden existieren heute nur noch rund 2000. Doch alteingesessene und neue Buden-Besitzer stemmen sich gegen den Niedergang - mit kreativen Ideen und großem Gemeinschaftsgeist.

Die Trinkhallen sind der soziale Kitt des Ruhrgebiets. Wer bei "Heikes Büdchen" in Herne vorbeischaut, spürt: Hier tickt alles noch wie früher. Bei Inhaberin Heike und deren Tochter Cordula finden Anwohner jeglicher Couleur stets ein offenes Ohr. Und das täglich, von sechs Uhr morgens bis neun Uhr abends, rund ums Jahr.
Mittlerweile steht die über 100 Jahre alte Bude unter Denkmalschutz. Sie muss dringend renoviert werden. Heike befürchtet, dass die Trinkhalle für ein paar Monate schließen muss; Einbußen kann sie sich nicht leisten. Auch ihre eigene Gesundheit macht der 62-jährigen zunehmend zu schaffen. Und die Frage, wer ihr Trinkhallenerbe antreten wird, steht ebenfalls im Raum.
Den Generationswechsel überstehen viele Büdchen nicht. Lange Öffnungszeiten, wachsende Konkurrenz durch Supermärkte und schwindende Gewinne bieten kaum attraktive Perspektiven. Die Trinkhalle als sozialer Treffpunkt ist in Gefahr.
Um darauf aufmerksam zu machen, findet einmal jährlich der große „Tag der Trinkhalle“ statt. Überall im Ruhrgebiet darf Mitte August an den Buden gefeiert und ausnahmsweise auch getrunken werden - Heikes Trinkhalle ist natürlich dabei.
Auch Linda und Christoph Ekamp tun etwas gegen das Trinkhallensterben. Nachdem das junge Paar in Süddeutschland Karriere gemacht hatte, kehrte es nach Gelsenkirchen zurück und steckte seine Ersparnisse in eine Trinkhalle. Ziel: Der beliebte „Mummel-Kiosk“ soll weiterleben. Nun kämpfen die Ekamps um eine Genehmigung für Kultur-Events vor dem Kiosk - und um schwarze Zahlen. Wird es ihnen gelingen, ihren Kiosk profitabel zu machen?

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