37°Leben
"37°Leben" wagt ein Sozialexperiment: Ein Jude, ein Muslim, eine Katholikin, eine Hinduistin, ein Buddhist und eine Nichtgläubige sechs Tage zusammen unter einem Dach – kann das gelingen?
Sie sind jung, divers, fast ausnahmslos strenggläubig und wagen einen längst überfälligen Versuch: Sie ziehen zusammen in eine WG, um in sechs Tagen herauszufinden, was sie trennt und eint, und um mal gründlich aufzuräumen mit falschen Klischees und Vorurteilen.
Am Morgen lädt Dharmasara die Runde zu einer geführten Meditation ein, und fast alle lassen sich auf das Experiment ein. Am Fenster plötzlich: Maria Popov, in der Hand sechs rote Herzluftballons. Das Thema des Tages ist damit klar: Liebe, Sex und Partnerschaft. Einigen Protagonist*innen ist die Angst ins Gesicht geschrieben. Immerhin bekommt Omar Unterstützung: Maria hat seine Ehefrau Julia mitgebracht. Denn da der Islam vor allem bei Partnerschaftsthemen häufig im Kreuzfeuer ist, möchte sie eine zusätzliche weibliche Perspektive hören.
Für Josi ist derweil klar: Sie will Themen zurück auf den Tisch packen, die bereits an Tag eins für verhärtete Fronten sorgten. "Holy Shit!", heißt es wenig später, als Popov Zitate aus den unterschiedlichen heiligen Schriften vorträgt. Kommen sie darauf, aus welchen ihrer heiligen Schriften sie stammen? Wie zeitgemäß sind die Passagen zu Homosexualität, Kleidungsvorschriften und dem Verhältnis von Mann und Frau heute noch?
Am Nachmittag reihen sie sich auf zu weiteren herausfordernden Fragen, die Popov mitgebracht hat: Sex vor der Ehe, gleichgeschlechtliche Liebe, Dating – dabei wird allmählich eine andere Linie sichtbar: die Trennlinie zwischen alter Schrift und moderner Lebenswelt.
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