Im Zauber der Wildnis Ein kalifornischer Traum - Der Yosemite-Nationalpark
Do, 14.11. | 4:30-5:15 | Phoenix
Die Feuerwehr löscht hier nicht nur. Sie legt auch gezielt Brände im Yosemite-Nationalpark. Bild: Sender
Die Filmemacher Catharina Kleber und Christian Bock haben den rund 3.000 Quadratkilometer großen Park mit seinen unzähligen Flüssen und Seen bereist, mit einer Vielfalt von mehr als 400 Wirbeltier- und über 1.500 Pflanzenarten. Dabei spürten sie vor allem auch den Verbindungen zwischen Park und Außenwelt nach. Gerade an diesem Ort des blauen Planeten wird nämlich deutlich, wie fragil das Gleichgewicht der Natur ist.
Fragiles Gleichgewicht
Die Insel der Wildnis inmitten des bevölkerungsreichsten Staates der USA ist bedroht. Vier Millionen Besucher rollen jedes Jahr durch die geschützte Wildnis. Die durstige Landwirtschaft saugt die knappen Wasservorräte aus den Seen und Reservoirs.
Die Filmemacher Catharina Kleber und Christian Bock haben den rund 3000 Quadratkilometer großen Park mit seinen unzähligen Flüssen und Seen bereist, mit einer Vielfalt von mehr als 400 Wirbeltier- und über 1500 Pflanzenarten. Dabei spürten sie vor allem auch den Verbindungen zwischen Park und Außenwelt nach. Gerade an diesem Ort des blauen Planeten wird nämlich deutlich, wie fragil das Gleichgewicht der Natur in Zeiten von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Ressourcen-Ausbeutung ist.
Wie viel Mensch verträgt die Natur?
Der Yosemite-Nationalpark lockt jährlich mehr als 4 Millionen Besucher. Er ist nur wenige hundert Kilometer entfernt von amerikanischen Städten wie Sacramento, San Francisco oder Los Angeles, deren Smog bis in den Park zieht. Ein erträgliches Gleichgewicht zwischen Wildnis und den Ansprüchen der Zivilisation zu wahren, ist daher eine der großen Herausforderungen für die Hüter des Yosemite-Nationalparks. Aber auch eine der zentralen Fragen der Wissenschaftler, die hier arbeiten: Wie viel Mensch verträgt die Natur?
Um dieses Paradies zu schützen, greifen die Verantwortlichen dabei auch zu ungewöhnlichen Methoden. Sie arbeiten mit der Staatlichen Feuerwehr zusammen, die wiederum Häftlinge in ihre Arbeit einbindet. Dabei geht es nicht immer nur darum, Feuer zu verhindern. Nicht selten müssen sogar geplante Brände gesetzt werden, um die natürliche Entwicklung der Flora zu gewährleisten. Denn Naturschutz bedeutet auch, der Natur innerhalb gewisser Grenzen freien Lauf zu lassen.
Bedrohung von vielen Seiten
An anderer Stelle wiederum muss dieser Lebensraum scharf kontrolliert werden. Der staatliche Beauftragte für Wildtiermanagement ist im Jagdgebiet unterwegs und überprüft die Beute und Methoden der Jäger. Hydrologen und Mammutbaum-Forscher sorgen sich indes um die Tausende von Jahren alten Bäume. Denn sie sind bedroht von der Erderwärmung - und der schwankenden Wasserversorgung. Die Wissenschaftler gewähren einen Blick in ihre Arbeit, lassen sich von der Kamera begleiten bis in die Gipfel der Urweltriesen und zu den Gletschern des Parks.
Dass dieser Zauber der Wildnis erhalten bleiben kann, trotz einer nicht immer gerade umweltfreundlichen Politik in den USA, davon ist der Naturschützer Pete Devine überzeugt: "Es ist egal, ob man Amerikaner ist oder Europäer. Alle verstehen, dass dies ein Teil von Amerika ist, den wir als wunderschön erkannt haben." Er fordert, ihn so zu erhalten wie er ist, damit diese Region "für die Menschen im Jahr 2117 genauso schön ist wie heute für uns".
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