Die Farben Chinas (4/5) Weiß, von Tianzhus Schneebergen in die Wüste Gobi
Di, 05.11. | 18:35-19:20 | ARTE
Ratgeber, 2020
Jedes Jahr wenn die Kraniche kommen, nimmt sich der Maler Hu Zetao eine Auszeit und zieht sich in das Flussdelta des Shuangtaizi zurück. Die schwarz-weißen Mandschurenkraniche gehören zu den wichtigsten Vögeln in der chinesischen Mythologie - sie symbolisieren Beständigkeit und ein langes Leben. „Auf einem Kranich ins Paradies des Westens fliegen, sagen wir, wenn wir das Sterben und die Unsterblichkeit meinen.“ erklärt der Maler.
In der uralten Philosophie des Wu Xing, dem Kreis der fünf Elemente, gehören die untergehende Sonne, der Westen, die Ernte und die Farbe Weiß zusammen. Auch mit der Zeit der Trauer ist die Farbe verbunden. Ein Grund dafür, warum Weiß für traditionell denkende Chinesen und Chinesinnen auch nicht auf eine Hochzeit, sondern eher auf eine Beerdigung gehört.
Das Element der Farbe Weiß ist das Metall. Feng Shaoxing ist einer der renommiertesten Porzellanmeister des Landes. Er findet, dass das makellose Weiß von Porzellan auf Menschen eine beruhigende Wirkung hat. Und: die Herstellung seines Porzellans ist untrennbar mit den fünf Elementen verbunden: „Die Basis ist Porzellanerde. Sie ist voller Metalloxide. Es wird Wasser zum Formen des Rohlings und für die Glasur genutzt. Das Feuer des Ofens brennt mit Kiefernholz. Also sind alle fünf Elemente vereint: Erde, Metall, Wasser, Holz und Feuer.“
Regie: Jan Hinrik Drevs
in Outlook/iCal importieren