Die Farben Chinas (5/5) Schwarz, vom Feng-Shui Dorf zum Eis des schwarzen Drachenflusses

Mi, 06.11.  |  17:50-18:35  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Ratgeber, 2020
Die Dunkelheit, die Nacht, das lebensspendende Element Wasser. All dies ist in China verbunden mit der Farbe Schwarz - in der uralten Lehre des Wu Xing, dem Kreislauf der Wandlungen. Die schwarze Jahreszeit ist der Winter, die Himmelsrichtung der fünften Phase ist der Norden.

Wenige Länder haben so gegensätzliche Wetterextreme vorzuweisen wie China: von Wüstenhitze über tropisch-feuchte Gegenden bis hin zur subarktischen Zone. Hier, in der nördlichsten Region Chinas, liegt Mohe. Direkt am Heilongjiang, dem „Schwarzen Drachenfluss“, der Grenze zu Russland. Im Norden Chinas sind die Winter lang: Bis Mai ist der Fluss meist zugefroren und der erste Schnee kommt schon Ende September. Die Himmelsrichtung Norden ist in China mit der Farbe Schwarz verbunden, auch der Winter, die Zeit der Regeneration. Die Natur kann ruhen und Kraft sammeln, bevor der Kreislauf des Lebens erneut beginnt. Veränderung und Wandel sind Grundprinzipien in der uralten Lehre der fünf Elemente.

Das Element der Farbe Schwarz ist das Wasser, die Grundlage allen Lebens, Symbol ruhiger Beharrlichkeit. Wasser hat in China von jeher einen großen Einfluss auf den Städtebau gehabt, so auch im 900 Jahre alten Dorf Hongcun in der Provinz Anhui. Es wurde nach den Regeln des Feng Shui errichtet, im harmonischen Einklang mit der natürlichen Umgebung. Die Dächer der Häuser sind schwarz gedeckt - ein symbolischer Schutz gegen Feuer.

Schwarz und Weiß liegen eng beieinander in der chinesischen Philosophie: Die Dunkelheit umfängt den Tag. Weich und hart, oben und unten, schwer und leicht: Gegensätze bringen das Leben in Bewegung. Im Yin und Yang Zeichen ist dieser Grundgedanke symbolisiert. In der sanften Kampfkunst Tai Chi sind Ausgewogenheit und Balance von Yin und Yang die Basis aller Bewegungsabläufe.

Regie: Jan Hinrik Drevs

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