Paradiese aus Menschenhand Barcelonas grüne Ader

Do, 21.11.  |  16:55-17:50  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Ratgeber, 2023
Ob Wälder oder Flüsse, Korallenriffe oder Moore: Die artenreichsten Lebensräume unseres Planeten sind durch den Klimawandel, Artenschwund und Übernutzung durch den Menschen bedroht. Die Filmreihe zeigt, dass man nicht resignieren muss, sondern der Zerstörung etwas entgegensetzen kann.
Der Riu Besòs an der Stadtgrenze von Barcelona war jahrzehntelang einer der giftigsten Flüsse Europas: Ungeklärte Abwässer aus Haushalten und der Industrie verwandelten das klare Wasser aus den Bergen in eine giftige Brühe.

Ob Wälder oder Flüsse, Korallenriffe oder Moore: Die artenreichsten Lebensräume unseres Planeten sind durch den Klimawandel, Artenschwund und Übernutzung durch den Menschen bedroht. Die Filmreihe zeigt, dass man nicht resignieren muss, sondern der Zerstörung etwas entgegensetzen kann.
Der Riu Besòs an der Stadtgrenze von Barcelona war jahrzehntelang einer der giftigsten Flüsse Europas: Ungeklärte Abwässer aus Haushalten und der Industrie verwandelten das klare Wasser aus den Bergen in eine giftige Brühe. Doch konsequenter Naturschutz brachte eine Wende: Heute ist der Besòs ein artenreiches Naturparadies mitten in der Großstadt. Ein klarer Fluss, in dem Fische wie Aal und Döbel leben und Vögel wie Flussregenpfeifer, Reiher und Eisvögel. Sogar Fischotter wurden hier bereits beobachtet. Heute nutzen auch die Menschen den Besòs wieder - als grüne Oase mitten in der Stadt.

Barcelona, die Metropole an der spanischen Mittelmeerküste, wurde einst zwischen zwei Flüssen gegründet, dem Riu Llobregat und dem Riu Besòs. Während der Llobregat auch heute noch durch eine eher landwirtschaftlich geprägte Gegend fließt, ist der Besòs ein reiner Stadtfluss: Sein Bett ist eingezwängt zwischen Autobahnen, Industrieanlagen und Mietskasernen.
Gewissermaßen die Rache des Flusses waren Überschwemmungskatastrophen, die alle paar Jahre große Flächen der Stadt unter Wasser setzten und viele Menschen töteten. Stadtplaner wollten dem mit einem riesigen Betondeckel ein Ende setzen und den Besòs in einen riesigen Abwasserkanal verwandeln. Doch schließlich beschränkten sie sich darauf, den Fluss hinter Betonwänden einzusperren - Menschen und Fluss gingen fortan getrennte Wege.
Diese Schutzwände erwiesen sich als Segen: Nachdem vor rund 30 Jahren die ersten Kläranlagen an seinen Ufern entstanden, entwickelte sich langsam, von Menschen ungestört, ein Naturparadies. Zuerst erschienen Insekten und ihre Larven. Diese lockten Vögel und Fische an. Heute leben etwa sieben Fischarten im Fluss - darunter der vom Aussterben bedrohte europäische Aal - und zahlreiche Fischjäger wie Kormorane, diverse Reiherarten und Eisvögel.
Mit großem Aufwand verwandelten die Anrainerstädte neun Kilometer des Flussufers in einen öffentlichen Park, der heute die größte Grünfläche der Metropolregion darstellt. Wo früher eine stinkende Giftsuppe Krankheiten verbreitete, halten sich die Menschen heute fit, spielen mit ihren Kindern auf großen Wiesen oder lassen ihre Hunde im Fluss baden.

Regie:
Ulf Marquardt
David Perpiñán

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