Wildnis Europa Der Moschusochse
Mo, 09.12. | 17:50-18:35 | ARTE
Ratgeber, 2022
Der Moschusochse gilt als Überlebender der letzten Eiszeit und lebt erst seit knapp 100 Jahren wieder auf dem europäischen Kontinent. Kann er sich auch bei steigenden Temperaturen behaupten? Die imposanten Tiere mit den markanten Hörnern sind an arktisches Klima angepasst. Eine dichte Unterwolle hält sie auch bei Temperaturen unter 50 Grad minus warm.
Vor etwa 11.000 Jahren starben die Moschusochsen in Europa aus, nur in Kanada und Grönland konnten die Tiere überleben. Vor 100 Jahren entschied man sich, Moschusochsen wieder in Europa anzusiedeln, und zwar im Gebiet des Nationalparks Dovrefjell. Heute ist die Population auf über 200 Tiere angewachsen. Für ihr Wohl und das Management der Tiere ist Tord Bretten zuständig. Die Moschusochsen werden zweimal jährlich gezählt, denn im Sommer sterben oft Tiere an Krankheiten.
Im Frühjahr findet sich überall in der Tundra die weiche Unterwolle der Moschusochsen, die sie im Fellwechsel verlieren. Dann ist Elin Bretten in der Natur unterwegs, um die Wolle zu sammeln und zu warmen Kleidungsstücken zu verarbeiten. Moschusochsen sind in Norwegen zur Touristenattraktion geworden: Guides wie Floris Smeets führen Interessierte zu den Tieren. In den 1970er Jahren hatte sich eine kleine Herde von nur fünf Tieren abgespalten und auf eine weite Reise begeben: Bis ins Nachbarland Schweden sind sie gewandert und haben sich in der Region Härjedalen niedergelassen. Tierschützerin Ida Naslund setzt sich dort für ihren Schutz ein. Nur wenn den Tieren ein ruhiger Lebensraum in der Abgeschiedenheit der nordischen Berge erhalten bleibt, können sie in Europa überleben.
Die Wildnis Europas mit ihren Wäldern, Meeren und Nationalparks bietet einzigartige und überraschende Landschaften. Die zweite Staffel von "Wildnis Europa" porträtiert vier ihrer seltensten tierischen Bewohner.
Regie: Marlene Wynants
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