Eisenbahn-Romantik

Sa, 07.12.  |  19:00-19:30  |  ARD-alpha
Untertitel/VT Stereo 
In dieser Folge wird die Bahnlinie durch den Vinschgau von Mals nach Meran in Südtirol porträtiert – die Vinschgaubahn. Erzählt werden Geschichte und Bedeutung der Bahn, die 1990 geschlossen und 2005 Wiedereröffnet wurde. Daneben kommen Sehenswürdigkeiten entlang der Wegstrecke zur Sprache.

Die Vinschgaubahn, eine Südtiroler Erfolgsgeschichte. Unterhalb des Reschenpass im Dreiländereck Schweiz, Österreich und Italien nimmt die Vinschgaubahn in Mals ihren Verlauf nach Meran. 60 Kilometer fährt die Bahn entlang der Etsch im Stundentakt aus der Welt der Berge und Gletscher hinab ins mediterrane Flair der Kurstadt. Ursprünglich hätte die 1906 eröffnete Bahn über den Reschenpass nach Landeck in Tirol weitergebaut werden sollen. Der erste Weltkrieg kam dazwischen. Danach fiel das Gebiet des heutigen Südtirols an Italien und damit auch die Eisenbahn, die bis in die 90er Jahre von der ital. Staatsbahn betrieben wurde. Die Bahn hatte es damals nicht leicht, Investitionen aus dem fernen Rom waren selten. Unpünktliche Züge und Busparallelverkehr sorgten für immer weniger Fahrgäste. 1990 fuhr der letzte Personenzug. Das sollte so bis 2005 bleiben. Damals wurde die Strecke wiedereröffnet. Nun setzt sich das Land Südtirol für die Bahn ein und investiert kräftig in die Modernisierung der Strecke und Sicherheitstechnik. Moderne Fahrzeuge mit Klimaanlage und WLAN sorgen zu dem für angenehmen Reisekomfort. Das Zugangebot wird von Einheimischen wie Touristen gleichermaßen gut angenommen, so dass die Kapazität heute bei Weitem nicht mehr ausreicht. 2019 soll die Strecke deshalb elektrifiziert sein. Dann können Züge mit mehr Sitzplätzen fahren. Die Kapazität soll sich dann von 5.000 Plätzen täglich auf 16.000 steigern. Lästiges Umsteigen in Meran gehört dann der Vergangenheit an, Züge können dann durchgängig von Mals via Meran nach Bozen und von dort weiter nach Innsbruck oder Verona fahren. Die Vinschgaubahn ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie die Politik mehr Verkehr auf die Schiene bringen kann - wenn sie will. Neben der wechselvollen Geschichte der Bahnstrecke, erzählt der Film auch von Interessantem und Sehenswertem links und rechts der Strecke. Das Team um Alexander Schweitzer besucht beispielsweise in Laas einen Marmorbruch, wo einer der wertvollsten Marmorarten weltweit abgebaut wird. Und natürlich wird auch über die Apfelbauern berichtet, die früher gar nicht von der Bahn begeistert waren. Und wer weiß schon, dass im Vinschgau eine der ersten Schreibmaschinen erfunden wurde?

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