Comedian Harmonists

Mi, 18.12.  |  0:20-2:20  |  ORF 1
Untertitel/VT  1997

Die Geschichte der legendären Musiker, aufgezeichnet von Joseph Vilsmaier. Eine filmische Reise zu „Veronika, der Lenz ist da“ und „Wochenend' und Sonnenschein“.

Vielfach ausgezeichneter Publikumsliebling von Regisseur Joseph Vilsmaier. Fasziniert von der amerikanischen A-cappella-Formation "The Revellers" beschließt Ende der zwanziger Jahre der Schauspielschüler Harry Frommermann, ein ähnliches Ensemble auf die Beine zu stellen. Bald formiert sich ein schlagkräftiges Sextett, das mit seinen frechen Texten zu einem Begriff in ganz Deutschland wird. Für das NS-Regime sind die Harmonists allerdings wegen seiner jüdischen Mitglieder nicht hinnehmbar …

Berlin, 1927: Sechs ehrgeizige junge Männer tun sich zusammen, um eine ganz eigene künstlerische Vision zu verfolgen. Mit Disziplin und harter Arbeit eignen sie sich ein Repertoire mitreißender A-cappella-Nummern an, mit Texten in einer Bandbreite von sentimental bis vollkommen albern. Schon bald haben sie nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland großen Erfolg. Ihr Leben wird ein einziges großes Fest, mit Frauen, Autos und jedem erdenklichen Luxus. Aber während sie die politischen Entwicklungen ignorieren, hat das NS-Regime sie im Blick. Drei der sechs Harmonists sind Juden und somit für die Nationalsozialisten nicht hinnehmbar: Die Gruppe wird zur Auflösung gezwungen. Was als eine der schönsten Erfolgsgeschichten der wilden Zwanziger begann, wird von einer barbarischen Ideologie zerstört. Die Nazis markieren das Ende der Comedian Harmonists, aber ihre Stimmen klingen weiter …


Regisseur Joseph Vilsmaier gelang mit "Comedian Harmonists" sein internationaler Durchbruch. Der Film wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis in Gold, dem Bayerischen Filmpreis für die beste Regie und dem Gilde-Filmpreis in Gold. Die Handlung orientiert sich - mit einiger künstlerischer Freiheit - an der Geschichte der historischen Gesangsgruppe Comedian Harmonists. 1927 in Berlin gegründet, errangen die Comedian Harmonists bald Weltgeltung auf dem Gebiet der leichten Unterhaltung, war doch bis dahin der Gesang dem ernsten Liedgut verpflichtet, eine Gesangsgruppe ohne Orchester eine unerhörte Sache. Mit Liedern wie "Veronika, der Lenz ist da" oder "Mein kleiner grüner Kaktus" füllten sie Säle in Berlin und ganz Europa.
Der für das Szenenbild verantwortliche Rolf Zehetbauer ("Das Boot", "Die unendliche Geschichte", Oscar-Auszeichnung für "Cabaret") ließ die 1920er- und 1930er-Jahre detailgetreu wieder auferstehen. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Wien, München, Berlin, Stuttgart und Prag. Zur Authentizität trägt auch die Musik bei: Bei allen im Film verwendeten Liedern handelt es sich um digital bearbeitete Originalaufnahmen der Comedian Harmonists. Der Film war mit über drei Millionen Kinobesuchern ein absoluter Publikumserfolg.

Kai Wiesinger, Ben Becker, Heino Ferch, Ulrich Noethen, Max Tidof, Heinrich Schafmeister. Bild: Sender / Dor-Film / Petro Domenigg
Kai Wiesinger, Ben Becker, Heino Ferch, Ulrich Noethen, Max Tidof, Heinrich Schafmeister. Bild: Sender / Dor-Film / Petro Domenigg
"Wenn wir uns nicht hätten trennen müssen, wir wären heute noch bekannter als die Beatles", sagt Roman Cycowski, der letzte Überlebende der "Comedian Harmonists". Und er hat zweifellos Recht. Die Lieder der Gruppe haben in den vergangenen Jahren eine beispiellose Renaissance erlebt. Wer kennt sie nicht: "Veronika, der Lenz ist da", "Wochenend' und Sonnenschein". Auch wenn diese Lieder eine wichtige Rolle in dem Film "Comedian Harmonists" einnehmen, handelt es sich hier um keinen Musikfilm. Im Vordergrund stehen die einzelnen Mitglieder der Truppe, die es innerhalb eines Jahres aus der absoluten Anonymität auf den Gipfel der Popularität geschafft haben, um danach wieder in der Versenkung zu verschwinden.
Das Schicksal der "Comedian Harmonists" bündelt wie in einem Brennglas unser wertvolles, unberechenbares Jahrhundert. In ihrem Schicksal spiegeln sich die zeitlosen Träume von Freundschaft und Erfolg wie auch die Ängste von Niederlage, Trennung und Verzweiflung wider.

Hergestellt in Zusammenarbeit mit dem ORF Film/Fernseh-Abkommen

Hauptdarsteller:
Ben Becker (Robert Biberti)
Heino Ferch (Roman Cycowski)
Ulrich Noethen (Harry Frommermann)
Heinrich Schafmeister (Erich Abraham Collin)
Max Tidof (Ari Leschnikoff)
Kai Wiesinger (Erwin Bootz)
Regie: Joseph Vilsmaier
Buch:
Klaus Richter
Jürgen Büscher (nach der Idee)
Hanno Huth (nach der Idee)

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