zeit.geschichte Die Österreicher im Russlandfeldzug
Do, 19.12. | 8:10-9:00 | ORF III
2021
Nachdem der Plan England zu erobern, aufgrund der verlorenen Luftschlacht aufgegeben werden musste, erfolgte am frühen Morgen des 22. Juni 1941 der Angriff auf die Sowjetunion. Der Krieg war von vornherein als rassenbiologischer Vernichtungskrieg konzipiert, der zudem die Eroberung von neuem Lebensraum im Osten zum Ziel hatte. Die überlegene arische Rasse sollte im Kampf um das Dasein der Völker den unterlegenen "jüdischen Bolschewismus" schnell besiegen. Zunächst sah es auch nach einem schnellen Sieg aus. Die deutsche Armee stieß auf breiter Front mit über drei Millionen Soldaten und 3600 Panzer in der erprobten Kriegstaktik mit keilförmigen vorgetragenen Panzerangriffen tief ins Landesinnere der Sowjetunion vor. Während die Heeresgruppe Nord Stalingrad erreichte, eroberte die Heeresgruppe Mitte und Süd weite Gebiete in der heutigen Ukraine und Weißrussland. Doch dann kam der Winter. Große Kälte, Schneefälle und lange Versorgungswege führten Anfang Dezember zum endgültigen Zusammenbruch der deutschen Offensive. Die nicht erfolgreiche Eroberung Stalingrads, die damit verbundene Einkesselung und Vernichtung der 6. deutschen Armee bis zum 2. Februar 1943 gilt als Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges. Der darauffolgende Aufruf Goebbels zum "Totalen Krieg" im Februar 1943 war nicht mehr als eine Durchhalteparole zu einem Krieg, der längst verloren war.
Der Krieg gegen die Sowjetunion kostete ca. 20 Millionen Russen das Leben und war an Grausamkeiten kaum zu überbieten. Ermöglicht wurde diese brutale Kriegsführung unter anderem auch durch eine nationalsozialistische Propaganda, die den Gegner ständig als minderwertigen Untermenschen darstellte. Mit Zeitzeugeninterviews und Expertengesprächen versucht ORF III den Verlauf des Krieges darzustellen und zu untersuchen was damals in den Köpfen der Österreicherinnen und Österreicher vor sich ging.
Gestaltung: Helmut Berg
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