Britanniens deutsche Dynastie Georg IV. - Der Party-König

Sa, 14.12.  |  17:00-17:50  |  ARTE
Zweikanalton  Kultur, 2024
Georg IV. war in fast jeder Hinsicht das Gegenteil seines Vaters Georg III. Als dieser starb, war das Ansehen der Hannoveraner in Großbritannien so gründlich ruiniert, dass erst die sittenstrenge Königin Victoria die Akzeptanz der Monarchie wiederherstellen konnte. Wechselnde Mätressen, ausschweifende Bankette, Alkohol und Verschwendungssucht waren Georgs Markenzeichen.

Als Georg IV. starb, war der Ruf der Hannoveraner so gründlich ruiniert, dass es erst der sittenstrengen Queen Victoria bedurfte, um die Akzeptanz der Monarchie wiederherzustellen. Wechselnde Mätressen, ausschweifende Feste, Alkohol, Verschwendungssucht - Georgs Vorlieben und Gewohnheiten entsprachen kaum dem, was man heute von einem König erwartet.
Sein sittenstrenger Vater versuchte den künftigen Thronerben, der in der frühen Kindheit sehr umsorgt wurde, durch eine strenge Erziehung auf seine spätere Rolle vorzubereiten. Schläge mit der Peitsche inbegriffen - das gehörte im 18. Jahrhundert durchaus noch zu den erzieherischen Maßnahmen, nicht nur bei Hof. Georg IV. rebellierte und wechselte die Mätressen, verschwendete Geld und heiratete sogar eine Katholikin, Mary Fitzherbert, von der wir vermuten dürfen, dass sie die einzige Liebe seines Lebens war. Denn als er starb, hatte er ein Medaillon mit ihrem Bildnis um den Hals. Diese Ehe war allerdings nicht rechtsgültig, sonst hätte er auf den Thron verzichten müssen. Sein Vater George III. hatte nämlich ein Gesetz erlassen, das eine rechtsgültige Ehe seiner engsten Familienmitglieder von seiner Zustimmung abhängig machte.
Hinterlassen hat uns Georg IV. - abgesehen von einer skandalösen Biografie - viele Werke der Kunst, des Interieurs und der Architektur, etwa den Royal Pavilion in Brighton. Die Zeit, in der er Regent für seinen wahnsinnigen Vater war, wird daher auch in der britischen Kunstgeschichte „Regency“ genannt.

Regie: Mimi Templar-Gay

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