Terror im Deutschen Herbst Die Schleyer-Entführung

Sa, 21.12.  |  15:45-16:30  |  Phoenix
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Am 5. September 1977 entführten RAF-Terroristen den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer das war der Beginn des sogenannten Deutschen Herbstes. Mit der Geiselnahme Schleyers wollten die Täter ihre inhaftierten Genossen freipressen. In den Tagen nach der Entführung Schleyers leiteten in Köln die Sicherheitsbehörden eine beispiellose Fahndungsaktion mit tausenden Beamten ein.

5. September 1977, Köln-Braunsfeld. Gegen 17:30 Uhr fallen Schüsse durch das Kölner Wohnviertel. Was wie ein Bürgerkrieg klingt ist der Höhepunkt einer seit Jahren tobenden Auseinandersetzung. Die RAF - die Rote Armee Fraktion - hat der Bundesrepublik den Kampf angesagt. An diesem Tag entführen die Terroristen den Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer. Diese Tat ist der Beginn des sogenannten "Deutschen Herbstes".

Mit der Geiselnahme Schleyers wollen die Terroristen ihre inhaftierten Genossen, darunter Andreas Baader und Gudrun Ensslin, freipressen.

In den Tagen nach der Entführung Schleyers leiteten in Köln die Sicherheitsbehörden eine beispiellose Fahndungsaktion ein. Mit tausenden Beamten und der vom Bundeskriminalamt eingeführten Rasterfahndung, bei der Personendaten erstmalig gesammelt und abgeglichen wurden, wollte man Schleyer und die Entführer aufspüren.

Die Tat geschah unweit der damaligen Bundeshauptstadt Bonn - damals noch Regierungssitz und Machtzentrale der Republik. Bonn wurde im Deutschen Herbst zur Festung. Das Straßenbild prägten schwerbewaffnete Polizisten.

Verschiedene Polizeibehörden gingen einer Vielzahl von Hinweisen nach. Für die Bürger wurde der Fahndungsdruck immer stärker zur Belastung. Jeder konnte Ziel einer Hausdurchsuchung oder Personenkontrolle werden. Besonders das linke Milieu diskutierte die Frage, ob der Staat noch angemessen reagiere. Der Film taucht ein in die 70er Jahre, als der Terror nach Nordrhein-Westfalen kam.

GSG9-Mann Fox erlebte in dieser Zeit seinen schwersten Einsatz: Während die Terroristen Schleyer festhielten, wurde auf dem Weg von Palma de Mallorca nach Frankfurt Main die Lufthansa Maschine "Landshut" entführt und landete nach einer Odyssee durch Europa in Mogadischu. Am 18. Oktober 1977 wurde das Flugzeug von der GSG 9 gestürmt und alle Geiseln befreit. Drei der vier Terroristen wurden erschossen. Im Gefängnis in Stammheim begingen die RAF Terroristen Selbstmord. Damit war auch das Schicksal von Hanns-Martin Schleyer besiegelt. Einen Tag später wurde er tot aufgefunden.

Der Deutsche Herbst war zu Ende. Die Täter wurden mit Hochdruck verfolgt - einer in Düsseldorf erschossen, ein weiterer später dort vor Gericht gestellt. Der Kölner Strafverteidiger Detlef Hartmann erlebte die Zeit nach dem Deutschen Herbst als politische Zeitenwende, die bis heute fortwirkt. Anti-Terrorgesetze von damals sind bis heute in Kraft und die Erinnerung an Täter und Opfer lebt weiter, so wie in Köln, wo Hanns-Martin Schleyers Entführung die Menschen erschütterte.

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