Eisenbahn-Romantik Peloponnes - Schmalspurbahnen zwischen Meer und Olivenhainen
Mo, 23.12. | 17:45-18:30 | Phoenix
Eine gebirgige Halbinsel wie den Peloponnes mit einer Bahn zu umrunden, oft direkt am Meer entlang, ist ein mutiges Unterfangen. Der Film folgt den Spuren der alten Bahn.
Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Arbeiten abgeschlossen waren, war mit über 700 Kilometer Länge das größte Schmalspurnetz Europas entstanden. Doch dieses innovative Mobilitätskonzept zahlte sich für die Geldgeber schon damals nicht aus.
Heute hat die griechische Staatsbahn Teile in ihr Normalspurnetz integriert. Viele Strecken wurden aber auch stillgelegt.
Die filmische Reise startet in Piräus. Von dort geht es in modernen, elektrischen Gelenktriebwagen zum Athener Hauptbahnhof, dann über den Kanal von Korinth bis nach Kiato. Dort endet die Oberleitung. Weiter geht es mit einem dieselelektrischen Triebwagen noch bis Egio, bis die Reise vor einen unfertigen Tunnel endet.
Beeindruckend ist die fast fertige Trasse bis Patras, die nach dem Tunnel beginnt. Wann der Schienenanschluss kommt, weiß keiner. Immerhin, in der drittgrößten Stadt des Landes gibt es auch eine S-Bahn. Es geht 40 Kilometer auf Schmalspur - dieselelektrisch. Sogar ein voll ausgestattetes Bahnbetriebswerk gibt es noch.
Die letzte Bahninsel wartet in Olympia. Auch diese Linie, vom Kreuzfahrthafen Kathakolo zu den antiken Stätten, funktioniert heute wieder fahrplanmäßig. Danach, auf der Reise über Kalamata, Tripolis und zurück nach Korinth, gibt es keine rollenden Züge mehr, nur noch zugewachsene Strecken, verfallende Bahnhöfe und verrostende Lokomotiven. Eisenbahn-Romantik pur?
Vandalismus ist ein großes Problem. Nicht nur bei den alten Zügen. Auffällig ist, dass es fast keinen modernen Zug gibt, der nicht mit Graffiti besprüht ist. Nicht alle sind dadurch unansehnlich geworden. Von einem, der quasi als Koryphäe bei den Athener Sprayern gilt, will das Filmteam wissen: Was ist Kunst, was ist seine Motivation?
Im Film kommt auch die konventionelle Kunst zum Zug: in Athen die Akropolis, in Patras das neue archäologische Museum, Olympia und Mykene nicht zu vergessen. Bei Diakopto geht es mit der neuen Zahnradbahn nach oben. Dort dampft es sogar.
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