Für viele europäische Frauen ist es heute selbstverständlich, dass sie das Recht haben, eine ungewollte Schwangerschaft abzubrechen. Doch militante Abtreibungsgegner sind im Aufwind und haben mit Geld aus den USA und Unterstützung konservativer Kirchenkreise ein internationales Netzwerk geknüpft, das Frauen unter Druck setzt und legale Abtreibung erschwert. Von Italien bis Polen, von Frankreich bis Ungarn wird ein Kreuzzug gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch geführt. Vor allem in Osteuropa haben Nationalisten das Thema längst für sich entdeckt. Politiker wie der ungarische Regierungschef Viktor Orban stellen die Hebung der Geburtenrate als Alternative zur Zuwanderung dar. In Italien lassen sich kaum Ärzte finden, die bereit sind, einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. Ohne das Wissen der betroffenen Frauen übergeben katholische Krankenhäuser deren Föten an Abtreibungsgegner, die sie dann im Rahmen von Kundgebungen öffentlich bestatten, inklusive Grabstein mit dem Namen der Frau. Schwangerschaftsabbruch wieder illegal zu machen, ist aber nur das erste Ziel der rechts-konservativer Aktivisten. Ihre weiteren Feindbilder sind Empfängnisverhütung und das Scheidungsrecht.
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