Bergwelten
Mo, 14.04. | 20:15-21:15 | ServusTV
Sonstiges, Österreich 2025 Länge: 47 Min.
Den Anfang nimmt alles in Frankreich im Jahr 1492, als König Karl VIII. befiehlt, den als unbesteigbar geltenden Mont Aiguille zu bezwingen. 350 Jahre später entsteht der erste touristische Klettersteig Europas durch Friedrich Simony. Den Alpenforscher treibt der Wunsch an, möglichst vielen Menschen an seiner Berg-Faszination teilhaben zu lassen. Heute ist dieses Ziel längst erreicht. Hunderte Klettersteige gibt es allein in Österreich und jedes Bundesland hat zumindest einen zu bieten. Jeder dieser Steige erzeugt einzigartige Emotionen und ermöglicht durchschnittlich sportlichen Menschen den Zustieg in alpine Sphären, die bisher nur wagemutigen Kletterern und Spitzenbergsteigern vorbehalten waren.
Doch dieser Trend hat auch seinen Preis. Mittlerweile machen Klettersteig- Notfälle rund 50 Prozent aller Bergrettungs-Einsätze aus. Viele wiegen sich aufgrund des Stahlseils in trügerischer Sicherheit und vergessen, dass sie sich in alpinem Gelände bewegen. Und so kommt es immer wieder auch zu tragischen Unfällen, wie am Kaiser-Franz-Josef-Klettersteig über dem Leopoldsteinersee bei Eisenerz. Hier verunglückt ein junger Mann in der Blüte seines Lebens – und dessen Vater findet einen ganz eigenen und besonderen Weg, seine Trauer zu verarbeiten: Er lässt von Heli Putz auf der Hohen Wand einen Klettersteig errichten. Bei der Einweihung kommen Familie und Freunde zusammen und begehen den Steig gemeinsam zum ersten Mal – ein einzigartiges emotionales Erlebnis.
Klettersteige sind ein fixer Bestandteil des Bergsports geworden und haben einer ganz neuen Gruppe von Menschen das "Abenteuer Berg" eröffnet. Doch während die Vie Ferrate selbst Ungeübten den Einstieg in den Alpinismus ermöglichen, verleitet die trügerische Sicherheit des Stahlseils oft auch dazu, die Gefahren zu unterschätzen. Dies führt immer wieder zu tragischen Unfällen, die vermeidbar wären.
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