Holocaust Die Geschichte der Familie Weiss

Sa, 26.04.  |  20:15-3:25  |  Phoenix
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Im Berlin des Jahres 1935 feiern Karl Weiss und Inga Helms Hochzeit. Nach den Nürnberger Gesetzen, die wenig später erlassen werden, gilt ihre Ehe als Rassenschande, denn Karl Weiss ist Jude. Trotz der Repressalien, denen sogenannte Mischehen ausgesetzt sind, kann sich die Familie Weiss nicht dazu entschließen, Nazideutschland zu verlassen. Man empfindet sich als deutsche Staatsbürger und macht sich keine Vorstellung vom künftigen Schrecken. Nach der Pogromnacht spitzen sich die Ereignisse zu: Karl Weiss wird verhaftet und kommt in das KZ Buchenwald. Sein Vater, der Arzt Dr. Josef Weiss, wird nach Polen deportiert.

Die US-Drama-Serie von Marvin J. Chomsky erzählt die fiktive Geschichte der jüdischen Arztfamilie Weiss, die in Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus lebt. Die Serie wurde vor 40 Jahren, im Januar 1979, auch in Deutschland gezeigt und löste intensive gesellschaftliche Debatten über die NS-Vergangenheit aus.

WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn: Die Serie Holocaust hat Fernseh- und Zeitgeschichte geschrieben. Vielen der 20 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer brannten sich damals Bilder und Wahrheiten ins Gedächtnis, die man sich bis dahin trotz allen Wissens einfach nicht vorstellen wollte oder verdrängt hatte. Sie brachte den Holocaust ins kollektive Bewusstsein der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft. Ich selbst habe, wie viele meiner Generation, Holocaust mit der ganzen Klasse als 14-Jähriger auf Videorekorder im Unterricht gesehen. Es war erschütternd, das werde ich nie vergessen.

Holocaust wurde 1979 innerhalb von fünf Tagen in den zusammengeschalteten Dritten Programmen der ARD ausgestrahlt. Im Anschluss an die einzelnen Folgen gab es Diskussionsrunden, in die sich die Zuschauerinnen und Zuschauer per Telefon einbringen konnten. Kritiker warfen der Serie damals vor, historisches Geschehen zu trivialisieren. Auf der anderen Seite gab es Meinungen, wonach das Gezeigte der deutschen Bevölkerung nicht zuzumuten sei. Die Erstausstrahlung von Holocaust erreichte Einschaltquoten von bis zu 39 Prozent und gilt als Meilenstein sowohl der deutschen Fernsehgeschichte als auch der Aufarbeitung der Ereignisse im Nationalsozialismus.

In den Hauptrollen der NBC-Serie sind u.a. Fritz Weaver (Dr. Josef Weiss), Rosemary Harris (Berta Palitz-Weiss), James Woods (Karl Weiss) und ganz am Anfang ihrer Karriere Meryl Streep (Inga Helms-Weiss) zu sehen. Holocaust wurde mit acht Emmys ausgezeichnet.

Darin enthaltende Folgen:

Holocaust

Die Geschichte der Familie Weiss

Teil 1: Die hereinbrechende Dunkelheit (1935-1940)

Film von Marvin J. Chomsky, WDR 1979

Berlin 1935. Für den angesehenen jüdischen Arzt Dr. Josef Weiss und seine Familie - seine Frau Berta, seine Tochter Anna, seine Söhne Rudi und Karl - ist das Leben seit Hitlers Machtergreifung immer beengter geworden. Karl Weiss heiratete die "Arierin" Inga Helms-"Rassenschande" nach Nazi-Gesetzgebung. Immer neue Verbote und Schikanen folgen. Die Weiss sind sich nicht bewußt, wie sehr ihr Leben bedroht ist. Wie sollen sie sich auch vorstellen können, was Hitler wirklich im Sinn hat? In der Reichskristallnacht 1938 erreicht der braune Terror den ersten grausamen Höhepunkt. Für die Flucht ins Ausland ist es jetzt zu spät...

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Die Geschichte der Familie Weiss

Teil 2: Die Straße nach Babi Yar (1941-1942)

Film von Marvin J. Chomsky, WDR 1979

Die deutschen Truppen haben weite Teile Osteuropas besetzt und dort Lager errichtet, in denen vor allem die jüdische Bevölkerung kaserniert wird. Karl Weiss ist im KZ Buchenwald in die so genannte "Künstlerabteilung" verlegt worden, seine Überlebenschancen sind dadurch zunächst gestiegen. Dr. Josef Weiss trifft im Warschauer Ghetto auf seine Frau Berta. Die beiden organisieren gemeinsam mit Moses Weiss eine Widerstandsgruppe. Rudi Weiss, dem sich auf der Flucht die junge Tschechin Helena angeschlossen hat, wird Zeuge der Massenerschießung von Babi Yar. Erik Dorf macht eine steile Karriere, weil er wirkungsvolle Methoden ausarbeitet, wie die in Europa lebenden Juden systematisch ermordet werden können. Als 1942 auf der Wannsee-Konferenz in Berlin die "Endlösung der Judenfrage" beschlossen wird, wird er zu einem wichtigen Ratgeber für Heydrich und Himmler.

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Die Geschichte der Familie Weiss

Teil 3: Die Endlösung (1942-1944)

Film von Marvin J. Chomsky, WDR 1979

Karl Weiss wird von Buchenwald nach Theresienstadt verlegt, das als Modellkonzentrationslager ausländischen Besuchern vorgeführt wird. Die Zeichnungen, die er und andere Künstler von der brutalen Wahrheit des Lagers anfertigen, werden von der SS entdeckt, unter der Folt

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