Hollywoods vielleicht größte Zeit in den 40er und 50er Jahren wurde geprägt durch das Musical. Kein anderer Regisseur profilierte sich in diesem Genre mehr als Vincente Minnelli: Ihm verdankt die Filmgeschichte zeitlose Meisterwerke in Technicolor, in seinen satten Bildern wirken die Farben, als wären die Kulissen frisch gestrichen.
So tanzt Gene Kelly in „Der Pirat" von 1948 singend über einen Marktplatz und stellt sich dabei allen hübschen Mädchen vor. Minnelli inszenierte die großen Musical-Stars wie Fred Astaire oder Judy Garland, mit der er von 1945 bis 1951 verheiratet war. Durch Filme wie „Heimweh nach St. Louis", „Ein Amerikaner in Paris" und „Vorhang auf" prägte er die goldene Ära des Musicals. „Gigi", das im Jahr 1959 mit neun Oscars (darunter: Beste Regie) ausgezeichnet wurde, bildet dabei den Höhepunkt. Das Studiosystem ermöglichte es dem Allrounder, auch in anderen Genres zu arbeiten. In den 50er Jahren avancierte er - neben Douglas Sirk - zu einem der führenden Vertreter des Melodrams. Das großartig besetzte Verlierer-Porträt „Verdammt sind sie alle" zählt zu den Meisterwerken des Genres. In „...die alles begehren", einem Spätwerk von 1965, inszenierte Minnelli das Traumpaar Liz Taylor und Richard Burton. 1976 beendete Vincente Minnelli seine Karriere