Pilgern auf die harte Tour - Barfuß in Irland Film von Susanne Brahms

So, 14.07.  |  7:30-8:00  |  MDR
Untertitel/VT Stereo 
Drei Tage barfuß über eine abgelegene irische Insel wandern, dazu nur trocken Brot und eine durchwachte Nacht: der Ironman des Pilgerns wird die Pilgerfahrt auf Station Island auch genannt. Wir begleiten zwei Frauen aus Deutschland auf dieser Tour, Agata Trofimiak aus Leipzig und Regina Ettwein aus Bayern.

Drei Tage barfuß über eine abgelegene irische Insel wandern, dazu nur trocken Brot und eine durchwachte Nacht: der Ironman des Pilgerns wird die Pilgerfahrt auf Station Island auch genannt. Wir begleiten zwei Frauen aus Deutschland auf dieser Tour, Agata Trofimiak aus Leipzig und Regina Ettwein aus Bayern. Station Island ist eine winzige Insel auf dem Lough Derg im nord-westlichen Teil von Irland. Seit dem Mittelalter zieht die Insel Pilger an, und so hat sich die Pilgerfahrt bis heute mittelalterliche Züge bewahrt.

Wir begleiten Agata und Regina auf ihren stundenlangen Wanderungen rund um die winzige Insel. Die dreitägige Pilgerfahrt ist eine Übung für Geist und Körper und eine harte Prüfung des eigenen Durchhaltevermögens. Die Pilger sind über 30 Stunden wach und essen dabei nur einmal am Tag ein bisschen trockenes Brot. Barfuß gehen sie über Felsgestein und sinken immer wieder auf die Knie und beten. Am Ende knacken dabei nicht nur die Gelenke der Alten, auch die Jungen haben Mühe, der Schwerkraft zu trotzen und das Programm zu absolvieren.

Die Motive für diese Strapazen sind für die Frauen ganz unterschiedlich, obwohl beide einen katholischen Hintergrund haben. Agata hat ihre Wurzeln im polnischen Katholizismus: "Das Knien ist ja auch eine Demutsgeste, die schon positiv sein kann, aber auch manchmal vielleicht negativ konnotiert ist mit Schuldgefühlen. Aber darum geht es ja, die Schuldgefühle loszulassen." (Agata Trofimiak)

Agata hat die Tour vor zehn Jahren schon einmal gemacht. Damals war sie in einer Sackgasse ihres Lebens angekommen und hat alle Brücken hinter sich abgebrochen. Damals wie heute erhofft sie sich Unterstützung auf ihrem Lebensweg.

Während Agata sich in ihren Glauben vertiefen möchte, möchte Regina herausfinden, was davon noch übrig ist. "Ich möchte gerne beten", sagt sie, "doch ich kann es nicht." Der Umgang mit den Missbrauchsopfern hat Regina aus der Katholischen Kirche getrieben. Trotzdem würde sie gerne Probleme an eine höhere Macht adressieren, wenn sie allein nicht weiterkommt.

Werden beide finden, was sie auf der Insel suchen? Werden sie die Strapazen durchhalten?

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