Augsburg - Stadt des Wassers Film von Frieder Käsmann und Anette Orth

So, 24.11.  |  3:30-4:00  |  3sat
Untertitel/VT  Länge: 30 Min.

Im Jahr 2019 wurde das weltweit einzigartige Wassermanagement-System von Augsburg zum UNESCO-Welterbe ernannt. Der Film erzählt Geschichten rund um Augsburg und das Wasser.

160 Kilometer Kanäle, historische Wassertürme mit original erhaltener einzigartiger Technik und ein Stadtwald, der die Wasserversorgung für die 300.000 Menschen der Stadt sichert: All das ist nur möglich dank der großen Flüsse Lech und Wertach.

Wasser – da denkt man heutzutage vor allem an Trinken, Baden, vielleicht noch an Blumengießen oder Autowaschen. Früher war das anders: Wasser war eine unverzichtbare Quelle für die Industrialisierung. Das erklärt auch die unzähligen Kanäle in Augsburg. Man zweigte Wasser von den Flüssen ab, erzeugte über Wasserwerke an den Kanälen Strom, trieb damit die Industrie an - und so wurde Augsburg schon früh zu einer der bedeutendsten Städte in Bayern.

Heute strahlen alte Wasserwerke eine einzigartige Nostalgie aus, etwa das Kraftwerk an der Wolfzahnau. Mit seinen gelb-roten Ziegeln sieht es fast wie ein Prachtbau aus, letztlich erfüllt es seit seiner Erbauung im Jahr 1901 bis heute einen Zweck: Aus Wasser wird Strom erzeugt.

Die junge Augsburgerin Nina Arnold schreibt regelmäßig einen Blog über ihre Heimatstadt – für den Film ist das Thema "Augsburg und das Wasser". Den Zeichenblock hat Nina auch noch dabei, für besondere Momente und Skizzen.

Der "Proviantbach", auch ein Kanal, ist Ninas Geheimtipp für kühles Schwimmen an heißen Tagen. Daneben führt sie im Film durch den Augsburger Stadtwald, der Naherholungsgebiet, aber auch ein großer regionaler Wasserspeicher für die Stadt ist. Außerdem stellt der Film die ältesten erhaltenen Wassertürme in ganz Deutschland vor, das Lechviertel mit seinen wunderbaren Kanälen und das historische Wasserwerk am Hochablass aus dem Jahr 1879.

Vor allem aber sind es die Menschen, die den Film prägen. Etwa Klaus Wengenmayr, der handgeschöpft und unter Nutzung von Lechwasser Papier macht – für edle Einladungen oder hochwertige Weinflaschenetiketten und zudem "Brechts Bistro" betreibt. Oder der 70-jährige Horst Woppowa, seit 45 Jahren fährt er mit dem Kajak auf dem Augsburger Eiskanal, der im Rahmen der Münchner Olympiade 1972 erbaut wurde. Wasser für den Sport.

Wasser zur Speisung von Brunnen – in Augsburg gibt es drei der prächtigsten Brunnen in Bayern. In einer Linie aufgereiht prägen sie die Innenstadt mit – Augustusbrunnen, Herkulesbrunnen, Merkurbrunnen. Dann sind da auch noch dutzende nicht so bekannte Brunnen im Stadtgebiet.

Und am Ende landet man in Augsburg immer wieder beim Wasser als Antrieb für die Industrie, die Arbeitsplätze, den Wohlstand – beispielsweise hat auch die Kosmetikfirma Dr. Grandel ein eigenes Wasserkraftwerk. Hier und heute. Schließlich ist da noch das Wichtigste, das man mit Wasser verbindet: die Natur.

Die Augsburger lieben ihre beiden großen Flüsse, den Lech und die Wertach. Das Filmteam ist dabei, wie junge Fische in der Wertach ausgesetzt werden. Neues Leben im Augsburger Wasser. In der Stadt des Wassers.



in Outlook/iCal importieren