Circus Krone - Manege mit Geschichte Deutschland 2023

Do, 26.12.  |  11:40-12:25  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Kultur, 2023
Er gilt als größter reisender Zirkus Europas und ist einer der ältesten in Deutschland: Der Circus Krone feierte vor einigen Jahren sein 100-jähriges Bestehen. Tatsächlich aber beginnt die Geschichte des Familienbetriebs bereits 1870 - als das Gründerpaar mit seiner "Menagerie Continental" über die Jahrmärkte zog. Aus der kleinen Tierschau wurde ein schillernder Unterhaltungsriese.

Zwei Wölfe und zwei Bären in einem Käfigwagen: Aus diesen bescheidenen Anfängen formt Visionär Carl Krone ein Unternehmen, das sich innerhalb von fünf Generationen zum glamourösesten Zirkus Europas entwickeln soll. Er übersteht zwei Kriege, zahlreiche Krisen und eine Pandemie. Er gastiert in Fürstenhäusern, holt prominente Schauspieler, Musiker und Sportler von Weltruf in sein Zelt. Und er hat als einziger westeuropäischer Zirkus einen festen Stammsitz - in München.

Die Krone-Story steht für die Geschichte des traditionellen Zirkus, der vielfach totgesagt wurde - und immer noch lebt. Und sich als Spiegelbild von Gesellschaft und technischem Fortschritt fortwährend verändert. Auch der Zeitgeist sorgt für einen Wandel unter den Kuppeln: Begründen Tierschauen und Darbietungen anfangs die Programme, sehen sich die Unternehmen ab den 1950er Jahren zunehmender Kritik an Haltung und Unterbringung ausgesetzt. Die Proteste führen über die Jahrzehnte dazu, dass vor allem Exoten aus den Zirkussen verschwinden. Gerade bei Krone gehörten Dressurnummern zu den Höhepunkten der Vorstellungen. Inzwischen zählt er zu den wenigen Zirkussen, die noch mit einer großen Zahl von Tigern und Löwen arbeiten.

In anderer Hinsicht sind die Münchener ihrer Zeit stets weit voraus: In dem Familienbetrieb haben Frauen bereits das Sagen, bevor der Begriff Gleichberechtigung erfunden ist. Von Anfang spielen sie bei Krone eine führende Rolle, seit dem Zweiten Weltkrieg sogar als Direktorinnen. Heute leitet Jana Mandana Lacey-Krone das Unternehmen - in fünfter Generation.

Regie: Klaus Kastenholz

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