Start-ups - reich mit einer Idee?
So, 29.12. | 3:00-3:30 | MDR
Welches Risiko erleben Start-up-Gründerinnen und -Gründer? Wie halten sie Unsicherheiten aus? Und warum lassen sich in Ostdeutschland weniger Start-ups nieder? Diesen Fragen geht „exactly“-Reporterin Pauline Vestring nach. Zu sehen ist die Reportage am 22. Januar 2025 um 21:15 Uhr im MDR-Fernsehen.
Pauline und Matinuch, genannt Mati, sind frisch von Berlin nach Leipzig gezogen, um dort ihr Start-up im Bereich „Mental health“ zu gründen. Sie entwickeln eine App für Menschen aus der Gesundheitsbranche, die bei psychischen Problemen helfen soll. Die 34-jährige Pauline schildert: „Wir haben unsere Jobs gekündigt bzw. Mati hat ein supergutes Angebot nicht angenommen. Wir haben uns getraut, für diesen Traum loszugehen.” An Leipzig gefällt den beiden, dass es kleiner ist als Berlin und sie dort ein gutes Unterstützer-Netzwerk haben. Wird es Pauline und Matinuch so gelingen, ihr Start-up zu gründen? Was brauchen sie, um erfolgreich zu werden?
In Magdeburg haben Katharina und Corvin mit ihrer Idee einen Traumstart hingelegt: Die beiden 26-Jährigen entwickeln Produktspender für Periodenprodukte. Kunden sind u.a. Schulen, Städte, Universitäten und Firmen. Gleich im ersten Jahr generierten sie damit einen siebenstelligen Umsatz. Und das, obwohl Sachsen-Anhalt nicht gerade als Durchstarter-Bundesland für Start-ups gilt. Katharina beschreibt: „Ich fand es recht schwierig, weil es keine Start-up-Landschaft gibt, es gibt keine Start-up-Netzwerke. Man steht allein da. Es gibt nicht viele Leute, mit denen man sich austauschen kann, es gibt keine Co-Working-Spaces oder Ähnliches, wo man auf andere Gründer treffen könnte.” Laut einer Umfrage des „Bundesverband Deutsche Startups“ hatten nur 0,8 Prozent aller antwortenden Start-ups ihren Hauptsitz in Sachsen-Anhalt, auch in anderen ostdeutschen Bundesländern – ausgenommen Berlin – waren es weniger als im Durchschnitt.
Schon eine Insolvenz hinter sich hat Friedrich, der in Nebelschütz im Landkreis Bautzen gemeinsam mit zwei anderen ein Start-up für die Zucht von Riesengarnelen gegründet hat. Der 41-Jährige verkauft die Garnelenlarven an Forschungseinrichtungen und Zuchtanlagen in ganz Europa, die diese dann an Restaurants, Supermärkte und Direktvermarkter vertreiben. Friedrich begründet seine Entscheidung für die Garnelenzucht so: „Ich wollte schon immer irgendwas züchten. Ich hatte mal einen Karpfenteich und habe nie die Art gefunden, die finanziell Spaß macht und bei der Garnele war auch aus ökonomischer Sicht viel Musik drin.” In einem ehemaligen Schweinestall stehen mehrere Bottiche, in denen sich Garnelen befinden. Durch die Isolierung des Raums ähnelt die Anlage einer Science-Fiction-Welt. Im ersten Versuch musste Friedrich 2021 Insolvenz anmelden, 2022 hat er neu gegründet. Nun hat er einen weiteren Plan, um durchzustarten.
in Outlook/iCal importieren