Blast the Past Wie politisch darf Sport sein?

Di, 14.01.  |  5:20-5:35  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Kultur, 2024
Sind die Olympischen Spiele ein unpolitischer Ort der Völkerverständigung und des freundschaftlichen Wettkampfs - oder werden Sportlerinnen und Sportler für politische Zwecke instrumentalisiert und der eigentliche Wettkampfgedanke von Machtfragen und Sponsoring überlagert? Und wie politisch darf der Sport auch bei vermeintlich guten Anliegen werden - wenn es um Menschenrechte oder Proteste gegen Diskriminierung geht? „Blast the Past“ stellt die Narrative einander gegenüber und zeigt mit eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich unterschiedliche Argumentationen durch die Geschichte ziehen.

Sport schafft Gemeinschaft und vermittelt Werte wie Fairness, Teamgeist und Disziplin. Doch wenn es um sportliche Großereignisse wie die Olympischen Spiele geht, scheiden sich die Geister: Für die einen ist Olympia ein unpolitischer Ort der Völkerverständigung, an dem Sportler aus aller Welt in friedlichem und freundschaftlichem Wettbewerb aufeinandertreffen. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist die US-amerikanische Leichtathletin Wilma Rudolph (1940 - 1994). Sie sah die Olympischen Spiele als eine Chance, über gesellschaftliche Hürden, wie die damals noch vorherrschende Rassentrennung, hinauszuwachsen.
Auf der anderen Seite gibt es jedoch viele, die die Olympischen Spiele als Bühne für politische Machtspiele sehen. Sie argumentieren, dass Sportler oft für politische Zwecke instrumentalisiert werden und dass der eigentliche Geist des sportlichen Wettbewerbs durch wirtschaftliche und politische Interessen in den Hintergrund gedrängt wird. Der russische Präsident Wladimir Putin nutzte beispielsweise die Olympischen Spiele in Sotschi für seine eigene politische Agenda.
Hinzu kommen Fragen nach der Rolle von Sponsoren und den enormen finanziellen Interessen, die hinter den Spielen stehen. Großunternehmen investieren riesige Summen, um ihre Marken zu bewerben, und das ursprüngliche Ziel der Spiele - der faire Wettkampf zwischen Athleten - rückt immer mehr in den Hintergrund. „Blast the Past“ stellt die Sichtweisen einander gegenüber und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich die Argumentationen durch die Geschichte ziehen.

Regie: Liv Thamsen

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