Blackbox Belarus - Wenn die Freiheit stirbt Eine WDR Story von Irene Langemann
Mi, 29.01. | 22:15-23:00 | WDR
Die Exil-Belarussin Natalia Maksimava ist bestürzt über die Entwicklungen der letzten Jahre und vergleicht ihre Heimat mit einer Blackbox. Sie und andere Exil-Belarussen zeichnen das Bild eines Landes, das von Angst und Depression geprägt ist. Die Verwandten, die noch in Belarus leben, trauen sich kaum, Kontakt zu Familienangehörigen im Ausland zu halten. Erschütternd sind die Geschichten von politischen Gefangenen wie der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikova, die 2021 zu elf Jahren Haft verurteilt wurde. Ihre Schwester Tatsiana Khomich kämpft dafür, dass das Schicksal der Inhaftierten nicht vergessen wird. Während das Regime die Angehörigen im Ungewissen lässt: Fast zwei Jahre lang erhielt die Familie keine einzige Nachricht von Maria Kolesnikova aus dem Straflager, erzählt Tatsiana Khomich. Erst im November 2024 darf der Vater von Maria Kolesnikova sie zumindest kurz in der Frauenkolonie treffen. Selbst das erscheint schon als Sensation. Im selben Straflager war auch die Fernsehjournalistin Darya Chultsova inhaftiert. "Es war die Hölle", so beschreibt sie den Haftalltag, der von harter Zwangsarbeit geprägt ist.
Die politische Lage im Land spitzt sich weiter zu: Für den 26. Januar 2025 plant Lukaschenko vorgezogene Präsidentschaftswahlen, unterstützt durch die russische Militärpräsenz. Doch diese Wahlen sind von vornherein eine Farce.
Der Film von Autorin Irene Langemann liefert eine erschütternde Bestandsaufnahme der Situation in Belarus.
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