Megacitys - Wenn es Nacht wird in Wien Film von Christian von Rechenberg
Wien ist wunderschön. Umrahmt von den Fassaden der k.u.k.-Epoche genießen die Menschen Kultur und Kaffee, klappern im Fiaker vorbei am Stephansdom und dem Sisi-Museum. Bis es Nacht wird.
Wenn die Touristen verschluckt werden von den Drehtüren des Hotel Sacher, von Staatsoper und Burgtheater, übernimmt die Nachtschicht. Dann strahlen die Prachtbauten noch heller, und Wien ändert sein Gesicht: Wird still, schrill, prickelnd und pulsierend.
ZDF-Reporter Christian von Rechenberg beginnt seinen Streifzug im "Café 3M" von Mitra Milasevic. Bei ihr tanzen und feiern seit Jahrzehnten Serben, Albaner oder Kroaten gemeinsam durch die Nacht. Mitras Café ist Kult und wenn ab Mitternacht die Studenten und Nachbarn dazustoßen, platzt das "3M" aus allen Nähten.
Andreas Nevrivy hat derweil ein Rendezvous mit dem Tod. Er und sein Team sind die Nachtschicht der Bestattung Wien. Keiner weiß so gut wie sie, ob das Sprichwort stimmt, dass der Tod ein Wiener ist. Die Antwort hat etwas mit dem Zentralfriedhof zu tun, einem der größten in Europa – und in dieser Nacht auch der Arbeitsplatz von Andreas' Team.
Eine Nacht, die Hip-Hop-Star Franz Bibiza mit seinen Freunden zum Tag macht. Die Tour des Enfant Terrible der Wiener Subkultur ist sein Gegenmodell zur Wiener Schickeria, auf die Bibiza in der edlen "Eden Bar" treffen wird oder im legendären Stundenhotel "Orient".
Und wie immer in Wien endet jede Nacht am Würstelstand bei Käsekrainer und Essiggurke. "LEO" ist die älteste Würstelbude in Familienbesitz und Leszek der beste Mitarbeiter seiner Chefin. Er verrät, wie man eine Nacht durchhält, direkt am Gürtel, wo Wien so lange und laut pulsiert, bis die Sonne wieder aufgeht.
Kamera: Ludwig Schwittay, Mathias Windrath
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