Kino | Das ewige Leben

„Das ewige Leben“ – der neue „Brenner“ im Kino

Vierte „Brenner“-Verfilmung nach den genialen Romanen von Wolf Haas – ab 5. März 2015 in den Kinos! In der Hauptrolle wie immer: der großartige Josef Hader. An seiner Seite Roland Düringer, Tobias Moretti und Nora von Waldstätten.

Gestern stand er am Rande des Abgrunds, heute ist er einen Schritt weiter: In Wolfgang Murnbergers vierter Verfilmung eines Krimis von Wolf Haas verschlägt es den Brenner (Josef Hader) zurück in seine Heimatstadt Graz – wo ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit auf ihn lauert. Mit dabei: Tobias Moretti, Roland Düringer und Nora von Waldstätten.


Filmplakat. Bild: Luna Filmverleih

Schon wieder ist was passiert …

Jetzt wär’s echt schön, wenn eine Zeitlang einmal nichts passieren würde. Der Brenner (Josef Hader, wer sonst) ist nun vollinhaltlich eine gescheiterte Existenz, nur das kleine Haus seiner verstorbenen Mutter im Grazer Nicht - sehr - Nobelbezirk Puntigam ist ihm geblieben, eine erbärmliche Bruchbude ohne Strom, dafür mit undichtem Dach. Also zieht er um, von der Hauptstadt in die Heimatstadt. Back to the roots, sozusagen. Leider sind die ziemlich angefault, genau wie sein Dachstuhl.

Als Brenner nämlich seinen alten Polizeischulfreund Köck (Roland Düringer), heute als zwielichtiger Altwarenhändler tätig, aufsucht, um sich Geld auszuborgen, steht auf einmal auch der Aschenbrenner (Tobias Moretti) da – auch einer von damals, und immer noch einer von denen: Aschenbrenner ist hier jetzt Chef der Kriminalpolizei.

Tja, und wenig später ist der Köck tot, und der Brenner liegt mit einem Kopfschuss im Krankenhaus – weiß aber nicht, was passiert ist. Der Aschenbrenner scheint allerdings was zu wissen. Vor allem wissen sie beide, dass sie früher einmal alle gemeinsam eine riesengroße Dummheit gemacht haben, mit schrecklichen Konsequenzen, die offensichtlich immer noch nicht ausgestanden sind. Gut, dass sich wenigstens die Frau Dr. Irrsiegler (Nora von Waldstätten) so nett um den Brenner kümmert.

Doch was der Brenner, großstadtverwöhnt, nicht bedenkt: Graz ist ein besseres Dorf, hier kennt jeder jeden, und manche einander noch viel genauer als man glaubt. Das Leben ist hart, aber unfair.


Tobias Moretti und Josef Hader. Bild: Luna Filmverleih

Die vierte Verfimung nach den Krimis Wolf Haas

In seinem vierten Kino Abenteuer als trauriger Sturschädel Brenner gemahnt Josef Hader mehr denn je an die Anti-Helden aus den ganz großen Tragödien – Hirn, Herz, Seele und Körper werden ihm ordentlich hergebeutelt in diesem furios inszenierten Krimi, in dem neben Tobias Moretti als beängstigend moralbefreiten Amtsfürsten, Nora von Waldstätten als ebenso charismatische wie tatkräftige Medizinerin und Roland Düringer als herrlich grindigen Kleinkriminellen auch Österreichs Provinzhauptstadt Graz in all ihrer Pracht zur Geltung kommt: Ein filmischer Hochgenuss, bis zum bitterbös -brachialen Ende.

Luna Filmverleih / Gini Brenner