Radiokolleg Alltag 1945 (3)

Mi, 26.03.  |  9:05-9:30  |  Ö1
NS-Täter vor Gericht.

Es waren harte, zum Teil sehr harte Urteile, die die österreichische Justiz in der unmittelbaren Nachkriegszeit gegen NS-Täter fällte. Am 14. August 1945 standen vier frühere SA-Männer vor dem Wiener Volksgericht: der Fleischhauer Rudolf Kronberger, der Anstreicher Wilhelm Neunteufel, der Koch Alois Frank und der Sattlergehilfe Konrad Polinovsky. Die Vier wurden beschuldigt, beim Bau des „Südostwalls“ wenige Monate zuvor zahlreiche jüdische Zwangsarbeiter ermordet zu haben. Die Urteile gegen die Mörder waren drakonisch: Drei der Vier wurden zum Tod durch den Strang verurteilt und im November 1945 hingerichtet, der Vierte, Konrad Polinovsky, kam mit acht Jahren Kerker davon, da ihm keine direkte Beteiligung an den Morden nachgewiesen werden konnte. Polinovsky wurde 1947 bedingt begnadigt und aus der Haft entlassen.Der Prozess gegen die „Mörder von Engerau“ war das erste Gerichtsverfahren gegen österreichische NS-Täter nach dem Zweiten Weltkrieg. Weitere solcher Verfahren sollten folgen.

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