Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen Zeitzeuge Leopold Städtler, 100

So, 27.04.  |  7:05-8:00  |  Ö1
„Mein Vater war ein heimatloser Aramäer“ – Eine der Lieblingsbibelstellen von Papst Franziskus +++ Immer neue Ideen für seine Kirche – Erinnerungen an einen Unangepassten +++ Das Geheimnis des Hundertjährigen – Zeitzeuge Leopold Städtler

1. „Mein Vater war ein heimatloser Aramäer“ – Eine der Lieblingsbibelstellen von Papst Franziskus (Deuteronomium 26, 1-11) Auch Papst Franziskus hatte Lieblingspassagen in der Bibel, eine davon befindet sich im alttestamentlichen Buch Deuteronomium, im 5. Buch Mose; verfasst mehrere Jahrhunderte vor Christus. Laut Catholic News Agency hat Franziskus am Textabschnitt geschätzt, dass dieser ihm erlaube, „ein Gedenken zu vollziehen“. Der Papst wird mit der Aussage zitiert: „Immer zurückschauen, wo ich herkomme, woraus Gott mich gerettet hat. Diese deuteronomische Dimension ist gut für mich.“ Einen Tag nach den Begräbnisfeierlichkeiten für Papst Franziskus liest Judith Fürst den Bibeltext. 2. Immer neue Ideen für seine Kirche – Erinnerungen an einen UnangepasstenNoch einmal blickt Christian Rathner auf das Pontifikat des so sozial wie spirituell begabten Mannes. In einem Buch-Vorwort hatte Franziskus einst Jesus von Nazareth als „inadaptado“, als Unangepassten, bezeichnet. Und gewissermaßen war Papst Franziskus das auch selbst, unangepasst, unruhig – und mit immer neuen Ideen für Veränderungen in seiner Kirche, die er in Bewegung bringen wollte: als eine andere, eine dezentrale, eine bescheidene Kirche, die hinausgeht an die Ränder. 3. Das Geheimnis des Hundertjährigen – Zeitzeuge Leopold StädtlerDass Papst Franziskus am Auferstehungsfest Ostern gestorben ist, nachdem er noch den österlichen Segen spenden konnte, mag ein inniger Wunsch von ihm gewesen sein. Ostern, so sieht es auch der seit Mittwoch hundertjährige katholische Priester Leopold Städtler, erinnert daran, dass der Tod nicht das Ende, sondern ein Durchgang zu einem neuen Leben ist: ein Leben, „in dem man sich nicht mehr plagen und schinden muss“, wie er sagt. Was den Steirer Leopold Städtler fit hält und wie er die massiven gesellschaftlichen Umbrüche und Krisen sieht, die er in seinen 100 Lebensjahren miterlebt hat, hat er Lisa Ganglbaur erzählt. Der Prälat und frühere Generalvikar der Diözese Graz-Seckau war 14, als der Zweite Weltkrieg ausbrach und hatte als Jugendlicher einen Einsatz im „Stellungskrieg in Finnland“. Als er 20-jährig aus dem Krieg kam, war ihm eines sicher: „Wenn ich irgendwo etwas machen könnte, dass es mehr Friede gibt, mehr Miteinander, mehr Offenheit füreinander: Da möchte ich mittun. Und da hat einer mir gesagt: ,Studier doch Theologie!’“ Nicht zuletzt die Gründung der „Zweiten Republik Österreich“ hat ihm das ermöglicht: Bereits unmittelbar nach der Eroberung Wiens durch die sowjetischen Truppen konstituierten sich Mitte April 1945 die drei Parteien SPÖ, ÖVP und KPÖ. Vor genau 80 Jahren, am 27. April 1945, proklamierten die drei Parteien in der Unabhängigkeitserklärung die Wiederherstellung der demokratischen Republik Österreich. Diese Unabhängigkeitserklärung war eine Absage an Nationalsozialismus und Diktatur zu einem Zeitpunkt, als die Front des Zweiten Weltkriegs quer durch Österreich verlief, und ein Teil des Landes noch unter der Herrschaft des NS-Regimes stand. Leopold Städtler besucht nach wie vor als Zeitzeuge Maturaklassen und gibt Auskunft über die persönlich wie politisch bahnbrechenden Ereignisse seines Lebens.

in Outlook/iCal importieren

Meine Merkliste

Senderinfos zu Ö1:

Ö1 – Kontakt und Infos