Straßen mit Geschichte Straße der Macht - Die Adenauerallee

Sa, 21.09.  |  10:45-11:30  |  Phoenix
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Eine Straße in einer kleinen Stadt am Rhein – nicht mehr. Doch hierhin richteten sich 40 Jahre lang die Augen der Welt. Denn hier wurde die Bundesrepublik aus der Taufe gehoben, hier gab sie sich ihr Grundgesetz und von hier aus wurde sie regiert: die Adenauerallee in Bonn. Königin Elisabeth, John F. Kennedy und Michail Gorbatschow fuhren sie entlang, sechs Kanzler bestimmten hier die Politik – und eine halbe Million Menschen demonstrierten rund um die benachbarte Hofgartenwiese gegen die atomare Aufrüstung. Knapp zwei Kilometer führt die Adenauerallee schnurgerade durch das ehemalige Regierungsviertel.

Eine Straße in einer kleinen Stadt am Rhein – nicht mehr. Doch hierhin richteten sich 40 Jahre lang die Augen der Welt. Denn hier wurde die Bundesrepublik aus der Taufe gehoben, hier gab sie sich ihr Grundgesetz und von hier aus wurde sie regiert: die Adenauerallee in Bonn. Königin Elisabeth, John F. Kennedy und Michail Gorbatschow fuhren sie entlang, sechs Kanzler bestimmten hier die Politik – und eine halbe Million Menschen demonstrierten rund um die benachbarte Hofgartenwiese gegen die atomare Aufrüstung. Knapp zwei Kilometer führt die Adenauerallee schnurgerade durch das ehemalige Regierungsviertel.

Die Dokumentation folgt der Straße - und begibt sich auf eine spannende und unterhaltsame Reise in die Zeit der jungen Bundesrepublik.

Die Reise beginnt im alten Museum König, wo in Anwesenheit einer ausgestopften Giraffe der Parlamentarische Rat über das Grundgesetz debattierte. „Die einzige Giraffe der Welt die anwesend war beim Entstehen einer neuen Verfassung“ – betont der Bonner Zoologe Wolfgang Böhme. Auch Bundeskanzler Adenauer hatte hier sein Büro; bis ihm angeblich der strenge Geruch der präparierten Vögel im Nachbarsaal zu viel wurde – immerhin 90.000 Exemplare.

Adenauer zog ins frisch renovierte Palais Schaumburg um, Bundespräsident Theodor Heuss bezog einen Steinwurf weiter die Villa Hammerschmidt. Beide Häuser waren im 19. Jahrhundert von reichen Kaufleuten und Fabrikanten erbaut worden. Andere Politiker hatten es weniger komfortabel. Im kleinen Bonn herrschte Anfang der 50er Jahre Raumnot. Es war schwierig, alle Behörden und Parlamentarier unterzubringen. So musste das neu gebaute Auswärtige Amt so schnell bezogen werden, dass die Mitarbeiter es mehr oder weniger „trocken gewohnt“ hätten, erzählt Hannelore Siegel. Sie arbeitete damals als Sekretärin im Außenministerium und später für Konrad Adenauer.

Das Gebäude gilt als typischer Bau der Bonner Republik: funktional und wenig repräsentativ. Man wollte nicht für die Ewigkeit bauen, denn Bonn sollte nur provisorische Hauptstadt sein – so lange bis Ost und West wieder vereint sein würden. Doch das Provisorium hatte fast ein halbes Jahrhundert Bestand

Als nach der Wiedervereinigung Berlin Hauptstadt wurde, blieben nur ein paar Behörden auch in Bonn: Das Auswärtige Amt an der Adenauerallee ist immer noch zweiter Dienstsitz, das ehemalige Kanzleramt am Ende der Straße wurde dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung überlassen. Und manchmal wird auch noch an der Villa Hammerschmidt die Standarte gehisst – das Zeichen, dass der Bundespräsident anwesend ist in seinem zweiten Amtssitz.

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