Don’t Tell a Soul
Di, 19.11. | 2:05-3:20 | SF2
Krimi / Thriller, USA 2021
Die Beziehung von Joey (Jack Dylan Grazer) zu seinem älteren Bruder Matt (Fionn Whitehead) ist problematisch. Eigentlich wären die beiden aufeinander angewiesen, erst recht, seit ihr Vater gestorben und die Mutter (Mena Suvari) den Schmerztabletten verfallen ist. Doch der Ältere macht dem Jüngeren das Leben schwer. Joey ist es denn auch, dem befohlen wird, in ein Nachbarshaus einzusteigen, um eine Keksdose voller Bargeld zu stehlen.
Der Einbruch gelingt, doch dann ertappt ein Sicherheitsmann (Rainn Wilson) die zwei Teenager. Joey und Matt in verwildertes Umland verfolgend, stürzt Mr. Hamby in einen alten Brunnenschacht. Den Brüdern ist die Flucht gelungen, doch nun wird Joey vom schlechten Gewissen geplagt. Er kehrt zum tiefen Loch zurück, aus dem Hamby mit seinem lädierten Fuss nicht mehr herauskommt. Alles Bitten und Flehen nützt nichts, Joey ist zu verängstigt, um die Polizei zu verständigen. Der Knabe bringt seinem Opfer zu essen, Decken und sogar ein Funkgerät. Doch natürlich erfährt Matt, was der kleine Bruder hinter seinem Rücken treibt, und Joey muss eine unerträgliche Entscheidung fällen.
Schon in den ersten Minuten legt dieser mit 75 Minuten kurze Thriller los, und 20 Minuten vor Schluss ist noch jeder Ausgang denkbar. Regisseur und Drehbuchautor Alex McAulay verweigert sich mit seinem Kinodebüt «Don’t Tell a Soul» der grassierenden Unsitte aufgeblähter Spielfilme und liefert einen Thriller ab, der richtig knackig ist und dabei weder mit Spannung noch mit schwarzem Humor geizt. Als Brüderpaar gefallen Jack Dylan Grazer aus Luca Guadagninos genderfluider HBO-Serie «We Are Who We Are» und Fionn Whitehead aus der interaktiven «Black Mirror»-Serienfolge «Bandersnatch», als erwachsene Nebendarsteller sind Rainn Wilson aus der US-Variante von «The Office» sowie «American Beauty» Mena Suvari zu sehen.
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