Wir beide
Mit Barbara Sukowa und Martine Chevallier: Nach außen hin ist Nina die nette Nachbarin von gegenüber, aber für Madeleine ist sie die Liebe ihres Lebens.
Schon seit mehr als 20 Jahren wohnen die beiden älteren Frauen im selben Stockwerk eines französischen Wohnhauses und führen eine geheime Beziehung. Ihr Traum ist es, gemeinsam ein neues Leben in Rom zu beginnen. Aber selbst nach dem Tod ihres Mannes konnte sich Madeleine nicht überwinden, ihrer Familie die Wahrheit zu sagen. Für ihre erwachsenen Kinder ist sie die aufopferungsvolle Witwe, die ihrem Ehemann nachtrauert. So blieb die Liebe der beiden Frauen im Verborgenen und das heimliche Schleichen über den Flur zwischen den Wohnungen ihr Alltag. Doch nun scheint Nina Madeleine endlich überzeugt zu haben, die Lüge zu beenden, um zusammenziehen zu können. Aber wieder schafft Mado, wie Madeleine von Nina genannt wird, es nicht, ihrer Tochter Anne und ihrem Sohn Frédéric gegenüber offen zu sein.
Was folgt, ist ein heftiger Streit mit Nina, der noch nicht beigelegt ist, als Mado kurz darauf einen Schlaganfall erleidet. Sie ist nunmehr auf Hilfe angewiesen, die Anne und eine eingestellte Pflegerin bereitstellen, als sie aus dem Krankenhaus nach Hause kommt. Nina bricht es das Herz, nicht bei Mado sein zu können. Wie eine Einbrecherin nutzt Nina jede Gelegenheit, um bei der Liebe ihres Lebens sein zu können. Es gelingt ihr, das Bild der freundlichen Nachbarin aufrechtzuerhalten und letztlich auch die Pflegerin zu verdrängen. Als Anne sie eines Tages schlafend im Bett von Mado vorfindet, kommt es zum Eklat.
Authentisch und einfühlsam beschreibt Regisseur Filippo Meneghetti eine große Liebe im Verborgenen. Martine Chevallier überzeugt als zaghafte Familienmutter, die sich gesellschaftlichen Konventionen beugt, während Barbara Sukowa als energische Kämpferin brilliert, die bereit ist, für die Liebe alles aufs Spiel zu setzen.
Im Mittelpunkt des Films stehen Madeleine (Martine Chevallier) und Nina (Barbara Sukowa), zwei ältere Frauen, die seit Jahrzehnten heimlich ein Paar sind. In all der Zeit hat Madeleine nicht den Mut gefunden, die Liebe zu Nina ihren erwachsenen Kindern zu offenbaren. Insbesondere das Verhältnis zum Sohn (Jérôme Varanfrain) ist problematisch, wirft dieser ihr vor, den Vater, als er noch lebte, nicht wirklich geliebt zu haben. So unterhalten die Frauen zwei Wohnungen, die einander gegenüber liegen. Die eine steht leer, die andere ist ihr Zuhause. Aber die Kinder glauben, Nina sei nur die Nachbarin und Freundin ihrer Mutter.
Diese Scharade fliegt auf, als Madeleine einen Schlaganfall erleidet und daraufhin eine Pflegekraft an ihre Seite erhält. Sie wird langsam wieder mobil, kann aber nicht sprechen. Nina wird so allmählich aus Madeleines Leben, aber auch aus ihrem Zuhause ausgeschlossen. Zunehmend frustriert, versucht sie mit allen Mitteln wieder Bestandteil von Madeleines Leben werden. Die Angelegenheit nimmt eine dramatische Wende, als Madeleines Sohn und Tochter Verdacht schöpfen, und die Mutter in ein Pflegeheim verlegen. Nina kämpft nun einen immer aussichtsloseren Kampf, der Geliebten wieder nah sein zu können.
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