Expeditionen ins Tierreich Der Kleine Kaukasus - Zwischen Ararat und Kaspischem Meer

Mi, 08.01.  |  21:00-21:45  |  NDR
Untertitel/VT Hörfilm/AD Stereo  Kultur
Die Bergwelten des Großen und Kleinen Kaukasus markieren die Grenze zwischen Europa und Asien. Nach seiner preisgekrönten Dokumentation über den Großen Kaukasus legt das Team um Filmemacher Henry M. Mix nun einen zweiten Naturfilm über diese eindrucksvolle Region vor, der die Arten- und Landschaftsvielfalt des Kleinen Kaukasus porträtiert.

Nur wenig ist über die Natur auf der Landbrücke zwischen Schwarzem Meer und Kaspischem Meer bekannt. Hier schiebt sich die Arabische Halbinsel wie ein gewaltiger Keil unter Eurasien. In der entstehenden Verwerfung falten sich die beiden kaukasischen Gebirgsmassive auf. Der Große Kaukasus und der Kleine Kaukasus, zwei Bergwelten, getrennt nur durch eine tiefe, wüstenhafte Senke.

Nach ihrer preisgekrönten Dokumentation über den Großen Kaukasus legen Filmemacher Henry M. Mix und sein Team nun einen zweiten Naturfilm über die eindrucksvolle Region des Kleinen Kaukasus vor. In Armenien, Georgien und Aserbaidschan wird die Arten- und Landschaftsvielfalt dieses Gebirgszuges porträtiert. Auch dieser Film fesselt durch stimmungsvolle Landschaftsbilder, beeindruckende Flugaufnahmen und interessantem Tierverhalten.

Abgeschirmt vom mächtigen, über 4.000 Meter hohen Hauptkamm des Großen Kaukasus, konnte sich im niedriger gelegenen Kleinen Kaukasus eine Tier- und Pflanzenwelt entwickeln, die Wärme liebt. Die zwischen den Bergzügen liegenden Steppen und Halbwüsten sind Lebensraum vieler südlicher Arten. Kropfgazellen weiden in Salzsteppen am Kaspischen Meer. Sie sind umgeben vom endlosen Auf und Ab alter Erdölpumpen. Blauwangenspinte lassen sich ebenso wenig vom täglichen Viehauftrieb stören wie die Kaiseradler in den Tugai-Wäldern an der Kura. Drei Geierarten brüten in den Canyons der Transkaukasischen Senke. Die wenig scheuen Schilfkatzen holen sich an Fischteichen ihren Anteil an der jährlichen "Ernte".

Während es im Großen Kaukasus noch menschenleere Wildnis gibt, ist sein kleiner Antipode uraltes Siedlungsgebiet der Völker. Armenier, Türken, Kurden, Perser, Georgier und Aserbaidschaner machten den Kleinen Kaukasus zu einer Bevölkerung ethnischer Vielfalt.

Faszinierend ist der ständige Wechsel von Natur- und Kulturlandschaften. Auf ein paar Hundert Kilometern geht es durch ein Mosaik aus Gebirgen, Wäldern, Salzsteppen, Meeresküsten, Flusstälern oder Seen. Die wild wachsenden Vorfahren vieler Kulturpflanzen stammen aus der artenreichen Bergwelt zwischen Schwarzem Meer und Kaspischem Meer. Die Bezoarziegen, die wilde Stammform aller Hausziegen, haben im armenischen Hochland ihr Refugium. Nirgendwo auf der Erde gibt es eine solche Konzentration von Schlammvulkanen wie in der kaspischen Küstenniederung.

Regie: Henry Mix

in Outlook/iCal importieren