Strandleben - Die Geschichte der deutschen Seebäder an der Nordsee
So, 01.06. | 11:30-12:15 | HR
1797 wird auf Norderney das erste deutsche Nordseebad eröffnet. Das Leben hat sich mit dem Ansturm der Touristen radikal verändert. Wohnten vor 250 Jahren ausschließlich Fischer und Bauern auf den von Ebbe und Flut geprägten schwer erreichbaren Eilanden, spielen heute Landwirtschaft und Fischerei keine Rolle mehr. Stattdessen dominieren Hotels und Pensionen.
Auch an der Nordseeküste leitet die medizinische Erkenntnis, dass das besondere Reizklima, der Jod- und Salzgehalt der Luft, das Meerwasser, der Schlick im Watt und die langen Sandstrände für das gesundheitsfördernde Baden bestens geeignet sind, den Wandel zum Badeort ein. 1797 wird auf Norderney das erste deutsche Nordseebad eröffnet. Das Leben hat sich mit dem Ansturm der Touristen radikal verändert. Wohnten noch vor 250 Jahren ausschließlich Fischer und Bauern auf den von Ebbe und Flut geprägten schwer erreichbaren Eilanden, spielen heute Landwirtschaft und Fischerei praktisch keine Rolle mehr. Stattdessen dominieren Hotels und Pensionen nun die verkehrstechnisch bestens erschlossenen Inseln – fast alle haben sogar einen eigenen Flugplatz.
Die Nordseeinseln haben eine wechselvolle Geschichte. Mehr als einmal zerstörten Sturmfluten ganze Ortschaften. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie zu Festungen ausgebaut, weil sie gezielten Bombenangriffen ausgesetzt waren. In den 1950er- und 1960er-Jahren erleben die westdeutschen Seebäder als Kurorte am Meer großen Aufschwung. Die Nordseebäder haben im Stadtbild immer noch mit Bausünden der Sechziger zu kämpfen – und gegen Sturmfluten und Erosion. Seit Jahrhunderten wandern die friesischen Inseln durch Meeresströmungen, Ebbe und Flut sowie den Wind stetig nach Osten. Heute müssen teure und mächtige Befestigungen die Inseln in ihrer Lage halten, um Hotels, Kuranlagen und Sanatorien für die Gäste zu erhalten.
Von keiner anderen Entwicklung hat die Küstenregion an Nord- und Ostsee so nachhaltig profitiert wie von der Gründung der Seebäder. Sie gehören heute zu den beliebtesten Urlaubszielen und sind einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren an der Nord- und Ostseeküste. Insgesamt werden pro Jahr über 40 Millionen Übernachtungen und mehr als 60 Millionen Tagesausflügler registriert.
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