Venedig total im ORF

Ein Abend für die Serenissima am Samstag, den 5. April 2014:


Doku-Premiere „Das Venedig-Prinzip", „Donna Leon“-Krimi und Heath Ledger als "„Casanova“

Venedig: Das ist Romantik pur, das ist die große Sehnsucht aller Europäer, Amerikaner und Japaner. Rund 20 Millionen Menschen besuchen jährlich die historische Lagunenstadt, durchschnittlich 60.000 sind es am Tag - bei derzeit nur 58.000 Einwohnerinnen und Einwohnern! Nicht nur der Zahn der Zeit, sondern genau dieser unverhältnismäßige Massentourismus und seine Folgen machen der "Serenissima" zu schaffen, die für die Venezianer/innen immer unbewohnbarer wird. Am Samstag, dem 5. April, präsentiert der ORF im Rahmen eines ganzen Venedig-Abends in ORF 2 um 22.00 Uhr die Premiere einer spannenden neuen Dokumentation mit dem Titel "Das Venedig-Prinzip", die der aktuellen Situation ebenso wie der Zukunft der italienischen Perle auf die Spur geht. Der vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierte Film des Südtiroler Regisseurs Andreas Pichler ist ein bewegendes Requiem für eine einzigartige Stadt - und gleichzeitig ein aussagekräftiges Dokument dafür, was Gier und maßloses Wirtschaften in unserer Welt anrichten.

Der Abend im Überblick
 

Zum Auftakt des ORF-Venedig-Abends führt um 20.15 Uhr die Donna-Leon-Verfilmung „Schöner Schein“ in die Lagunenstadt: Ein spannender Kriminalfall lässt Commissario Brunetti (Uwe Kockisch) in einer undurchsichtigen Welt dubioser und mafiöser Machenschaften ermitteln. In weiteren Rollen sind unter der Regie von Sigi Rothemund erneut Julia Jäger, Karl Fischer, Annett Rennberg und Michael Degen sowie u. a. Esther Schweins, Michael Mendl, Merab Ninidze und Marc Hosemann zu sehen. Im Anschluss an "Das Venedig-Prinzip", um 23.20 Uhr lässt vor Venedigs historischer Kulisse niemand Geringerer als "Casanova" seinen Charme spielen. In Lasse Hallströms gleichnamiger Neuverfilmung schlüpft Heath Ledger mit jeder Menge Selbstironie in die Rolle des legendären Verführers. An seiner Seite standen in dieser pompös ausgestatteten romantischen Komödie u. a. Sienna Miller, Jeremy Irons, Lena Olin, Oliver Platt und Natalie Dormer vor der Kamera.

Das Venedig-Prinzip:

Venedig zieht Touristen aus aller Welt an wie kaum eine andere Sehenswürdigkeit. Etwa 20 Millionen Menschen besuchen die Stadt jährlich, das sind durchschnittlich 60.000 am Tag. Tendenz steigend. Ihnen stehen inzwischen noch 58.000 Einwohnerinnen und Einwohner Venedigs gegenüber, so viele wie zuletzt nach der großen Pest von 1438. Jedes Jahr werden es weniger, denn die Stadt wird für Einheimische allmählich unbewohnbar. So wird die Stadt, die Vielen als die schönste der Welt gilt, jeden Abend zur Geisterstadt: Ganze Viertel stehen bereits leer. Von ihren Bewohnerinnen und Bewohnern längst verlassen, dienen sie nur noch dem Geschäft mit einem Mythos. Das urbane Eigenleben Venedigs ist beinahe zusammengebrochen und existiert heute kaum noch.

Der Südtiroler Filmemacher Andreas Pichler ist in Venedig auf Spurensuche gegangen - nach dem, was von den ursprünglichen Bewohnerinnen und Bewohnern und der alten Substanz noch übrig ist, und nach dem, was sie systematisch zerstört. Er führte zahlreiche Interviews mit alteingesessenen Venezianern, mit Wirtschaftstreibenden, mit den wenigen, die trotz Touristenlawine durchhalten, die vor allem eine angemessene Infrastruktur, erschwingliche Immobilien und das "typisch italienische" Gesellschaftsleben vermissen. Der Dokumentarfilm stellt auch die Frage nach einer möglichen Zukunft.

Casanova

Lasse Hallström inszenierte die Geschichte des wohl berühmtesten Frauenhelden mit (dem 2008 leider viel zu früh verstorbenen) Heath Ledger. Casanova soll die Stadt verlassen – oder heiraten. Mit Sienna Miller als Objekt der Begierde ...