Thema

Di, 04.06.  |  11:55-12:40  |  ORF 2
Untertitel/VT  Chronikmagazin
Moderator Christoph Feurstein und "Thema"-Sendungsverantwortliche Andrea Puschl. Bild:  ORF / Günther Pichlkostner.
Moderator Christoph Feurstein und "Thema"-Sendungsverantwortliche Andrea Puschl. Bild: ORF / Günther Pichlkostner.
Tod nach "Wunderheilung"?

Erwin S. aus Kärnten stirbt im Frühling 2023 nach der Behandlung eines "Wunderheilers". Jahrelang hatten er und seine Frau Evelyn S. Substanzen wie Katzenkralle und Ginko von einem Arzt intravenös verabreicht bekommen. Die Infusionen hat ein Freund des Arztes gemischt, der sich selbst als Alchemist bezeichnet. Nach der letzten Behandlung im Jänner 2023 kollabiert Erwin S. "Meinem Mann wurde heiß, er hatte einen Druck auf der Brust und konnte nicht mehr gehen. Dann haben wir die Rettung gerufen." Wenige Wochen später stirbt Erwin S. im Klinikum Klagenfurt. Die Anwältin der Witwe, Karin Prutsch-Lang sagt: "Ein Gutachten bestätigt, dass durch die Infusion mit nicht zugelassenen Arzneimitteln eine allergische Reaktion aufgetreten ist. Durch diese ist ein Herzinfarkt eingetreten, der einen Schlaganfall nach sich gezogen hat." Der Allgemeinmediziner Falko Kostron ergänzt: "Egal ob der Patient so eine Infusion schon zehn oder hundert Mal bekommen hat, eine allergische Reaktion kann nie hundertprozentig ausgeschlossen werden." Pia Bichara und Gerhard Janser haben für THEMA recherchiert.

Lebensretter: Was dürfen Sanitäter in Österreich?

Ein Notfallsanitäter des Roten Kreuz in Innsbruck rettet einem 74 Jahre alten Mann möglicherweise das Leben und wird dafür kritisiert. "Die Gefühlslage nach dem erfolgreichen Einsatz war gut, aber bald hat sich Angst eingeschlichen", erzählt uns Tobias Marx. Der 24-Jährige hat seine Kompetenzen überschritten, in dem er während des Einsatzes technische Hilfsmittel verwendet hat, die er als Notfallsanitäter per Gesetz nicht hätte benutzen dürfen. Der Chefarzt des Roten Kreuz Tirol stellt ein Verwaltungsstrafverfahren in Aussicht und Tobias Marx ist schwer verunsichert. Was dürfen Sanitäter und was nicht? Warum ist die Ausbildung im Vergleich zu Österreichs Nachbarländern so kurz? Dürfen die Menschen in Österreich darauf vertrauen, im Notfall bestausgebildete Sanitäterinnen und Sanitäter zur Seite zu haben? Oliver Rubenthaler und Pia Bichara sind diesen Fragen für THEMA nachgegangen.

Menschlicher Urin als Dünger

"Man muss viel Wasser hinzufügen, weil Urin sehr salzig ist. Man kann also nicht einfach in den Gemüsegarten pinkeln", sag Lissa Schneckenburger scherzhaft. Die US-Amerikanerin lebt in der Kleinstadt Brattleboro, wo rund 250 Personen regelmäßig ihren Urin sammeln. Mehr als 45.000 Liter Urin pro Jahr können dadurch als Dünger in der Landwirtschaft und in Gärten eingesetzt werden. Derartige Versuche gibt es auch in Österreich, wo Urin als Dünger seit zwei Jahren erlaubt ist. Noch einen Schritt weiter wollen die Gründer der Firma Öklo gehen. Denn auch aus menschlichen Fäkalien ließe sich bester Dünger herstellen, sagen sie. Ein nachhaltiger Weg in Zeiten von knapper werdenden Rohstoffen? Dieser Frage gehen Alexander Rauscher und Gerhard Janser in den USA und in Österreich nach.


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